Hörbiger, Christiane#
* 13. 10. 1938, Wien
† 30. 11. 2022, Wien
Schauspielerin
Christiane Hörbiger wurde als eine von drei Töchtern des bekannten Schauspielerehepaars Attila Hörbiger (1896–1987) und Paula Wessely (1907–2000) am 13. Oktober 1938 in Wien geboren.
Wie ihre Schwestern Maresa und Elisabeth (Orth) wurde sie in eine Klosterschule geschickt. Nach dem Willen der Eltern sollte "Nannerl" eine Konditorlehre absolvieren, aber sie setzte sich mit ihrem Wunsch, Schauspielerin zu werden, durch.
Sie debütierte 1955 in dem Film "Der Major und die Stiere" und begann danach sie eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, brach diese aber schon nach wenigen Wochen ab, als sie ein weiteres Filmengagement erhielt. Privatlehrer, vor allem Alma Seidler, vervollständigten ihre Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung.
Mit 19 Jahren stand Christiane Hörbiger erstmals auf der Bühne des Burgtheaters (in Lessings Nathan der Weise) und gehört bis 1966 dem Ensemble des Burgtheaters an.
Dazwischen lagen Engagements an der Städtischen Bühne in Heidelberg, sowie bei den Salzburger Festspielen. Um dem unentwegten Vergleich mit den Eltern zu entgehen, verließ sie 1966 Wien und ging nach Zürich, wo sie ab 1967 dem Ensemble des Zürcher Schauspielhauses angehörte.
Es gelang ihr, aus dem Schatten der Eltern zu treten und sich aus eigener Kraft einen Namen zu machen; 25 Jahre lang spielte sie an den renommiertesten Bühnen des deutschen Sprachraumes die größten Rollen der Theaterliteratur.
Mitte der 1980er Jahre verließ sie das Ensemble des Zürcher Schauspielhauses und wagte mit der Hauptrolle in der Fernsehserie "Das Erbe der Guldenburgs" den Sprung in die Fernseh-Unterhaltung. Die Adelssaga wurde zu einem großen Erfolg und brachte Christiane Hörbiger enorme Fernsehpopularität. Seither wirkte sie in zahlreichen österreichischen und deutschen Spielfilmen mit.
Christiane Hörbiger war zweimal verheiratet: in erster Ehe mit dem Regisseur Wolfgang Glück, in zweiter Ehe mit dem Schweizer Journalisten Rolf R. Bigler. Aus dieser Ehe stammt der Sohn Sascha Bigler (* 1968), den sie nach dem Tod ihres Mannes alleine großzog.
Sie besitzt die österreichische und Schweizer Staatsbürgerschaft und lebt mit ihrem Lebensgefährten Gerhard Tötschinger abwechselnd in Wien, Baden bei Wien und Zürich.
Christiane Hörbiger verstirbt am 30. November 2022 im Kreise ihrer Familie in Wien.
Weiterführendes#
Werke (Auswahl)#
zahlreiche TheaterrollenFilme
- Der Major und die Stiere , 1955
- Kronprinz Rudolfs letzte Liebe, 1956
- Der Meineidbauer, 1956
- Ferdinand Raimund, 1958
- Immer die Radfahrer, 1958
- Der Degen mit den Genien, 1961
- Der Bauer als Millionär, 1961
- Schweyk im zweiten Weltkrieg , 1961
- Mädl aus der Vorstadt, 1962
- Eine Nacht in Venedig, 1962
- Anatol - Die Frage nach dem Schicksal, 1962
- Der Unschuldige, 1962
- Der Zerrissene, 1962
- Der jüngste Tag, 1962
- Leutnant Gustl, 1963
- Donaugeschichten, 1963
- Katharina Knie, 1964
- Brooklyn Ballade, 1965
- An der schönen blauen Donau, 1966
- Ollapotrida, 1966
- Tee und etwas Sympathie, 1967
- Hauptsache Ferien, 1972
- Victoria, 1979
- Donauwalzer, 1985
- Schtonk!, 1991
- Tafelspitz, 1993
- Julia - Eine ungewöhnliche Frau, 1999 - 2003
- Karussel des Lebens, 1994
- Lamorte, 1996
- Derrick - Verlorener Platz (Lore Lenau), 1996
- Diebinnen, 1996
- Das Erbe der Guldenburgs, 1987 - 1990
- Schimanski muß leiden, 2000
- Julia – Eine ungewöhnliche Frau (Fernsehserie), 1998 – 2001
- Die Gottesanbeterin, 2001
- Klaras Hochzeit, 2001
- Alpenglühen, 2003
- Mathilde liebt, 2005
- Alpenglühen 2 - Liebe versetzt Berge, 2005
- Die Frau im roten Kleid, 2006
- Heute fängt mein Leben an, 2006
- Die Geschworene , 2007
- Niete zieht Hauptgewinn, 2007
- Annas zweite Chance, 2008
- Der Besuch der alten Dame , 2008
- Zwei Ärzte sind einer zu viel - Reif für die Insel , 2009
- Zwei Ärzte sind einer zu viel - Der Schatz im Silbersee, 2009
- Luises Versprechen, 2010
- Wie ein Licht in der Nacht, 2010
- Der Glücksbringer , 2011
- Meine Schwester, 2011
- Therese geht fremd, 2011
- Oma wider Willen, 2012
- Die kleine Lady, 2012
- Schon wieder Henriette, 2013
- Stiller Abschied, 2013
- Zurück ins Leben, 2013
- Bis zum Ende der Welt, 2014
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Bayerischer Filmpreis, 1986
- Goldene Kamera, 1988
- Romy als beliebteste Schauspielerin, 1992
- Bambi, 1992
- Deutscher Filmpreis, 1994
- Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 1998
- Romy als beliebteste Schauspielerin, 1999
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1999
- Romy als beliebteste Schauspielerin, 2000
- Adolf-Grimme-Preis, 2001
- Goldene Kamera, 2001
- Romy als beliebteste Schauspielerin, 2001
- Ehrenbürgerschaft von Retz, 2001
- Deutsches Bundesverdienstkreuz, 2001
- Karl-Valentin-Orden (als dritte Frau überhaupt), 2002
- Kammerschauspielerin, 2004
- Der Deutsche Vorlesepreis 2008 mit den "Lesewerk"-Preis für Ihre Verdienste als Hörbuch-Sprecherin, 2008
- Platin Romy, 2009
- Bayerischer Fernsehpreis – Ehrenpreis, 2009
- Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, 2009
- Steiger Award für ihr Lebenswerk, 2012
- Bayerischer Verdienstorden, 2014
Literatur#
- G. Tötschinger, C. Hörbiger. Eine Biographie aus der Nähe, 1998
Quellen#
- AEIOU
- Internet Movie Data Base
- Christiane Hörbiger Forum
- ORF
- APA / OTS Presseaussendung
Redaktion: I. Schinnerl