Hochenegg, Carl#
* 27. 10. 1860, Wien
† 6. 2. 1942, Wien
Techniker, Pionier der Elektrifizierung
Prof. Carl Hochenegg war wie Julius von Hochenegg ein Sohn von Cäcilie und Dr. Johann Baptist Hochenegg, Hof- und Gerichtsadvokat. Er maturierte 1879 in Wien und besuchte bis 1883 die Technische Hochschule in Wien (Maschinenbau), wobei er sich besonders für die Elektrotechnik interessierte. Schon vor dem Studienabschluss betraute ihn die Firma Siemens & Halske mit wissenschaftlichen Messungen an der ersten elektrischen Bahn, die von der Rotunde zum Praterstern in die Elektrische Ausstellung 1883 führte.
1884 berief ihn Werner Siemens nach Berlin. Hochenegg sollte dessen Betrieb studieren und alle größeren elektrischen Beleuchtungs-, Bahn- und Elektrolyse-Anlagen in Deutschland und Österreich besichtigen. Als Direktor-Stv. von Siemens & Halske in Wien übernahm Hochenegg die Ausführung der elektrischen Zentralstation in Wien und die Elektrifizierung von Bahnen in Österreich-Ungarn. Besonders wichtig erschienen ihm die Sicherheitsvorschriften von Starkstromanlagen.
1899 verließ er die Firma und folgte der Berufung zum o.ö. Prof. der damals einzigen Lehrkanzel für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wien. Daneben widmete er sich dem Bau des neuen Elektrotechischen Instituts, das 1903 eröffnet wurde. Carl Hochenegg wirkte als Verwaltungsrat der Allgemeinen und der Wiener Elektrizitätsgesellschaft sowie als Verwaltungsrat der Wiener Tramwaygesellschaft und der städtischen Straßenbahnen, deren Umbau auf elektrischen Betrieb er förderte. Weiters war er Vizepräsident der Grazer Waggon- und Maschinenfabriks AG, der Union-Bau-Gesellschaft und der kartographischen Anstalt Freytag und Berntdt AG. 1906/07 wirkte Carl Hochenegg als Rektor der Technischen Hochschule, die ihn 1926 zu ihrem Ehrenbürger ernannte und ihm 1928 das Ehrendoktorat verlieh. 1917 erfolgte seine Berufung in das Herrenhaus.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)