Hornbostel, Christian Gottlieb#
* 1741, Hamburg
† 9. 7. 1809, Wien
Fabrikant
Christian Gottlieb Hornbostel war das vierte von 16 Kindern eines Predigers an der Hamburger Nicolaikirche. Er erlernte das Handelsgewerbe und arbeitete in einer Samt- und Goldbortenfabrik (König), die weit über Hamburg hinaus für die Qualität ihrer Waren berühmt war. Auf einer Geschäftsreise kam er nach Österreich und erkannte, in welcher schlechten Lage sich hier die Textilfabrikation befand. Obwohl sich Kaiser Karl VI. und Maria Theresia im Sinne des Merkantilismus um die Hebung dieser Branche bemüht hatten, gab es kaum Erfolge. Deshalb veranlasste die Firma König 1769 ihren Experten Hornbostel, in Wien eine Samtfabrik mit damals hierzulande noch unbekannten Maschinen zu errichten. Nach dem Tod Königs übernahm Hornbostel die Fabrik. Dabei kam ihm zu Gute, dass Kaiser Joseph II. ein Einfuhrverbot fremder Manufakturwaren erließ und Facharbeiter nach Österreich holte.
1790 erhielt Hornbostel das Landes-Fabriksprivilegium und arbeitete bald mit 200 Webstühlen. Er exportierte bis Konstantinopel und St. Petersburg. Hornbostel nahm zwei seiner Söhne als Gesellschafter auf, welche die Manufaktur nach seinem Tod erfolgreich weiter betrieben. Er selbst starb bei der Plünderung seines Hauses durch Napoleonische Truppen 1809.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)