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Kretschmer, Paul#

* 2. 5. 1866, Berlin

† 9. 3. 1956, Wien


Sprachwissenschaftler


Kretschmer Uni Arkaden
Büste
Universität Wien, Arkadenhof
© Rainer Lenius

Paul Kretschmer wurde am 2. Mai 1866 als Sohn eines Genremalers und Leiters der Kostümabteilung des Hoftheaters in Berlin geboren.

1884 begann Paul Kretschmer in Berlin ein Studium der Klassischen Philologie und Indogermanistik, und teilte anfangs seine Interessen zwischen der Sprachwissenschaft und der Archäologie, ehe er sich ganz der Linguistik zuwandte.

Dem Doktorexamen 1889 folgte 1891 die Habilitation für vergleichende Sprachwissenschaften in Berlin. Nach einer außerordentlichen Professur an der Universität Marburg (von 1897 bis 1899) wurde er als ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen (für den Lehrstuhl in vergleichender Linguistik), wo er bis 1936 blieb.

Gemeinsam mit Franz Skutsch begründete er 1908 die Zeitschrift Glotta (eine Zeitschrift für griechische und lateinische Sprache).

In der von Friedrich von der Leyen begründeten Buchreihe Märchen der Weltliteratur veröffentlichte er 1917 ein Buch mit griechischen Volksmärchen. Schon vorher hatte er Märchen als Beispiele benutzt, mit denen er auf den Inseln Lesbos und Korfu neugriechische Dialekte erforschte.


Er ist auf dem Grinzinger Friedhof (Gr.22/4/3) bestattet, und im Arkadenhof der Universität Wien ist seine Büste zu sehen.

Quellen#

  • Th. Maisel: Gelehrte in Stein und Bronze
  • Allgemeine Deutsche Biographien

Redaktion: R. Lenius, I. Schinnerl


Nach Auskunft eines Austria-Forum Users wurde bei der Grabauskunft am Zentralfriedhof in Wien Anfang April 2014 in Erfahrung gebracht, dass das Grab von Paul Kretschmer in Grinzig nach ihm von seiner Tochter (Erika Helm) belegt worden ist und 10 Jahre nach deren Tod (um 1990) neu belegt wurde.

-- Ziegler Katharina, Montag, 5. Mai 2014, 10:59