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Lehner, Leo#

* 20. 7. 1900, Wien

† 22. 4. 1981, Kirchdorf an der Krems (Oberösterreich)


Komponist, Kapellmeister und Chordirigent


Leo Lehner
Leo Lehner. Foto, um 1925
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Leo Lehner wurde am 20. Juli 1900 als Sohn von Rudolf und Antonia Lehner in Wien geboren.

Sein Vater war Schuldirektor und Chorleiter in Wien-Ottakring.

Bereits im Alter von vier Jahren begann er, Klavier spielen zu lernen, mit sechs Jahren Orgel und mit sieben Jahren Violine. Vom sechsten bis zum dreizehnten Lebensjahr wer er bei den k.u.k. Sängerknaben unter Hofkapellmeister Franz Schalk, bereits mit 16 Jahren leitete er einen Männerchor.


Ab 1914 besuchte er die Lehrerbildungsanstalt, er wollte jedoch Musiker werden. So brach er seine Ausbildung 1917 ab, begann eine Lehre in einem chemografischen Betrieb und gleichzeitig ohne Wissen seiner Eltern eine Ausbildung für Klavier an der Wiener Musikakademie (Lehrer Franz Schmidt, Josef Lechthaler). 1921 legte er die Gesellenprüfung als Chemograf und die Abschlussprüfung an der Akademie gleichzeitig ab.


Danach arbeitete Leo Lehner als Klavierspieler, Begleiter von Auftritten von Künstlern, Zirkuskapellmeister (Zirkus "Krone") und bis 1926 an der Wiener Staatsoper sowie am Burgtheater.

Mit 23 Jahren unterrichtete er als (ungeprüfter) Musiklehrer an der Realschule Wien VII und gründete dort den größten Schulchor Wiens.


1930 gründete er den Chor "Jung-Urania", legte im gleichen Jahr die Externisten-Matura ab und machte 1931 die Lehramtsprüfung für Musik. Sein Engagement für das Volkslied führte 1932 zur Berufung zum Chormeister des Volksgesangvereins.


1937 wurde seine Lage schwierig: der Vorstand des Volksgesangvereines war begeisterter Nationalsozialist und übernahm die musikalische Führung des nun umbenannten "Deutschen Volksgesangvereines". Der "Jung Urania-Chor" wurde ihm genommen, die Kindersingschule, die er geleitet hatte, geschlossen, die von ihm komponierten Wander- und Kinderlieder verboten (sogar das harmlose "Gänseblümchen und Schmetterling"). Er wurde zum Militärdienst eingezogen, konnte 1940 im Fliegerhorst Proßnitz einen Soldatenchor auf die Beine stellen und durfte mit diesem 100 Mann starken Chor auftreten.

Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kehrte erst im November 1945 heim nach Wien.


Leo Lehner wurde Musiklehrer an Lehrerbildungsanstalten in Wien und gründete 1946 die Chorvereinigung "Jung-Wien". Mit diesem Chor folgten die ersten großen Konzerte: eines der erfolgreichen Programme dieses Chores bestand aus Volksliedern verschiedener Sprachen und trug den Titel "Stimmen der Völker in Liedern". Er leitete diesen Chor 32 Jahre lang bis 1978 und trat mehr als 2500mal mit ihm öffentlich auf.


Daneben arbeitete er als Dozent am Pädagogischen Institut und als Prüfungskommissär für Volks- und Hauptschulen, war Bundeschormeister für Wien und Niederösterreich im Österreichischen Sängerbund, leitete den "Wiener Schubertbund" und den "Soldatenchor Wien".


Er komponierte für Chor und Orchester, bearbeitete viele Volkslieder und Werke, u.a. der Strauß-Dynastie. Der Katalog der Musiksammlung der österreichischen Nationalbibliothek verzeichnet von Leo Lehner über 170 Partituren. 1947 wurde er mit der Ernennung zum Professor geehrt.

Leo Lehner starb am 22. April 1981 in Kirchdorf a.d. Krems, Oberösterreich.

Weiterführendes#

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl