Müller, Leo#
* 13. 2. 1799, Mittelberg (Vorarlberg)
† 9. 2. 1844, Wien
"Reformator der Buchdrucker-Schnellpressen"
Leo Müller war der Sohn eines Wirtsehepaares. Er soll schon als Kind auf dem Dachboden seines Wohnhauses eine Werkstätte eingerichtet haben, wo er sich mit Technik beschäftigte und u.a. ein Klavier baute. Mit 18 Jahren kam er zu einem Tischler in die Lehre und ging als Geselle auf die Wanderschaft. Diese führte ihn 1826 in die Schnellpressenfabrik von König und Bauer bei Oberzell in Würzburg. Er trat als Modelltischler ein und wurde bald zum Chef der Abteilung ernannt. Daneben bildete er sich in Mathematik und Physik weiter, um die Schnellpresse zu verbessern. Die Neuerungen bezogen sich vor allem auf den Bewegungsmechanismus der Druckmaschine. Zuerst bot er die Erfindung seinem Prinzipal an, unter der Bedingung, Gesellschafter zu werden. Doch König lehnte ab.
Müller reiste nach Österreich und eröffnete in Jenbach (Tirol) seine eigene Fabrik, wo er 1833 die erste österreichische Schnellpresse baute. 1836 gründete er in Wien die Druckmaschinenfabrik Helbig & Müller. Leo Müller richtete u.a. die Staatsdruckerei und die Druckerei der Nationalbank mit seinen Maschinen ein. Sein früher Tod vereitelte große Pläne, wie die Konstruktion einer Schnellpresse mit einer Leistung von 4000 Bogen oder von Lokomotiven. Seine Witwe führte die Fabrik noch 16 Jahre lang weiter.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)
- Engelbert Keßler: Leo Müller, der Reformator der Buchdrucker-Schnellpressen.