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Riedler, Willibald#

* 1. 9. 1932, Wien

† 24. 1. 2018, Graz


Physiker, Weltraumforscher


Willibald Riedler
Willibald Riedler. Foto, 1996
© Willibald Riedler, privat, für AEIOU

Willibald Riegler wurde am 1. September 1932 in Wien geboren.

Nach dem Besuch von Volks- und Mittelschule in Wien absolvierte er ein Studium der Nachrichtentechnik an der Technischen Hochschule Wien, graduierte 1956 zum Dipl.-Ing. und promovierte 1961 zum Dr. techn.; anschließend absolvierte er an der Universität Wien ein Studium der Meteorologie und Geophysik und promovierte 1966.

Bereits von 1956 bis 1962 war er als Hochschulassistent an der TH Wien beschäftigt, von 1962 bis 1969 war er am Geophysikalischen Observatorium der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Kiruna, Schweden, tätig, wo er auf dem Gebiet der Ionosphären- und Magnetosphärenphysik arbeitete, Raketen- und Satellitenexperimente durchführte und Konsulent der ESRO (European Space Research Organisation) war.

1968 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule in Graz; so war er bis zu seiner Emeritierung 2000 Universitätsprofessor für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung an der Technischen Universität Graz.

Willibald Riedler baute die Forschungsrichtungen Satellitennachrichtentechnik und Weltraumforschung auf, u.a. gehen der Aufbau der Forschungssatellitenbodenstation Lustbühel, die Errichtung eines neuartigen Wetterradars auf der Hilmwarte und die Einführung des Studiums "Toningenieur" an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst auf seine Initiativen zurück.

Von 1973 bis 1975 wirkte er als Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Elektrotechnik, von 1975 bis 1977 war er Rektor der TU Graz, und von 1975 bis 1978 Mitglied des Präsidialausschusses der Österreichischen Rektorenkonferenz.

Von 1984 bis 2001 war er außerdem Geschäftsführender Direktor des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und von 1978 bis 2002 auch Leiter des Instituts für Angewandte Systemtechnik der Forschungsgesellschaft Joanneum.


Rund 130 wissenschaftliche Publikationen auf den Gebieten Nachrichtentechnik, Magnetosphären- und Ionosphärenphysik sowie der Physik des interplanetaren Raumes verschafften ihm bald die Bezeichnung "Weltraumpapst", der er voll und ganz gerecht wurde.

In der Zeit von 1984 bis 2000 war Willibald Riedler maßgeblich an mehreren planetaren und interplanetaren Weltraummissionen beteiligt, spätestens seit dem spektakulären Start des bisher einzigen österreichischen Astronauten Franz Viehböck zur russischen Raumsonde MIR im Jahre 1991 kannte ihn jeder als Leiter des Weltraumprojekts Austromir. Seinen Forschungsarbeiten ist es zu danken, dass österreichische Messgeräte an Bord von Raumfahrzeugen das Weltall erforschen helfen.


Für seinen Einsatz zur Völkerverständigung wurde Willibald Riedler vielfach mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.

DI DDr. Willibald Riedler starb am 24. Jänner 2018 im Alter von 85 Jahren in Graz.

Auszeichungen, Ehrungen (Auswahl#

  • Komturkreuz des Orden des Löwen von Finnland, 1981
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 1982
  • Orden der Völkerfreundschaft ("Druschba narodov"), 1986
  • Ehrenring der Stadt Graz, 1987
  • Erwin Schrödinger-Preis gemeinsam mit Siegfried J. Bauer, 1991
  • Wilhelm-Exner-Medaille, 1992
  • Kardinal-Innitzer-Preis (Großer Preis), 2005
  • Ehrenring des Landes Steiermark, 2008
  • Juri-Gagarin-Medaille, 2 Mal

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl