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Schiff, Heinrich#


* 18. 11. 1951, Gmunden

† 23. 12. 2016, Wien


Cellist und Dirigent


Heinrich Schiff wurde am 18. November 1951 im oberösterreichischen Gmunden als Sohn eines Komponistenpaares (Helmut Schiff und Helga Riemann) geboren.

Schon früh erhielt er Klavierunterricht, mit 10 Jahren nahm Violoncellounterricht in Linz, später studierte er in Wien und Detmold. Nach seinem Cellostudium bei Tobias Kühne und André Navarra debütierte er 1971 in Wien und London. Der Solist spielte auf dem Cello "Mara" von Antonio Stradivari (1711) und auf "The Sleeping Beauty" von Montagnana (1739) und war 1973 international erfolgreich tätig: er war regelmäßig zu Gast bei allen bedeutenden Orchestern in Europa, den USA und Japan und er spielte nahezu sämtliche bedeutenden Cellowerke der Musikliteratur ein - von Vivaldi über Haydn bis Bach und Lutosławski.

Neben seinen mehrfach ausgezeichneten Einspielungen von Bachs Solosuiten und Schostakowitschs Cellokonzerten (für letztere erhielt er den "Grand Prix du Disque") hat Heinrich Schiff u.a. die Cellokonzerte von Dvorák (mit den Wiener Philharmonikern unter André Previn) und Schumann (mit den Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink) aufgenommen. Große Aufmerksamkeit fand auch die im Jahr 2000 veröffentlichte Gesamteinspielung von Beethovens Werken für Cello und Klavier mit Till Fellner.

Einen besonderen Platz in seiner Tätigkeit nahm seine Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik ein, Komponisten wie Witold Lutosławski, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Wolfgang Rihm, Friedrich Gulda, Hans Zender und Otto M. Zykan schrieben Werke für ihn. (2006 brachte Heinrich Schiff etwa bei den Salzburger Festspielen Johannes Maria Stauds "Segue" mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Barenboim zur Aufführung, 2005 beging er die Uraufführung von Otto M. Zykans "Beethovens Cello" mit Zubin Mehta am Pult des Orchesters.)

Stand zu Beginn seiner Karriere stand das Cello fast ausschließlich im Mittelpunkt, gewann das Dirigieren ab 1985 in seinen Aktivitäten zunehmend an Bedeutung und bald nahmen Cellospielen und Dirigieren einen gleichberechtigten Raum innerhalb seiner Konzerttätigkeit ein.

Ab 1990 hatte Heinrich Schiff verschiedene Positionen als Chef- bzw. Erster Gastdirigent bei verschiedenen Orchestern inne, u.a. bei den Los Angeles Philharmonic, dem Orchestre de Paris oder der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Bruckner Orchester aus Linz oder dem Wiener Kammerorchester.

Darüber hinaus war Heinrich Schiff auch als Lehrer tätig: zunächst an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, dann in Basel, später am Mozarteum in Salzburg und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Von 2006 bis 2009 leitete er außerdem die Musiktage Mondsee.


2012 gab der Künstler bekannt, seine Karriere als Instrumentalist aufgrund gesundheitlicher Probleme zu beenden und nur mehr als Dirigent tätig zu bleiben.

Am 23. Dezember 2016 verstarb Heinrich Schiff nach längerer Krankheit in Wien.

Quellen#

Redaktion: I. Schinnerl