Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Schweidler, Egon#

* 10. 2. 1873, Wien

† 12. 2. 1948, Seeham (Salzburg)


Physiker


Egon von Schweidler
Egon von Schweidler
© Öst. Zentralbibliothek für Physik
Egon Schweidler wurde am 10. Februar 1873 in Wien als Sohn eines Advokaten geboren.

Er besuchte von 1882 bis 1890 das Schottengymnasium in Wien und studierte daraufhin an der Universität Wien Physik und Mathematik. Als Student wurde er insbesondere von Franz Serafin Exner geprägt, der seine weitere Entwicklung maßgeblich beeinflusste. Schweidler promovierte 1895 zum Dr. phil. (Dissertationsthema: "Über die innere Reibung und elektrische Leitfähigkeit von Quecksilber und einigen Amalgamen"), wurde 1896 Assistent am II. Physikalischen Institut und habilitierte sich 1899 als Privatdozent für das Gesamtgebiet der Physik.


1906 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors verliehen und wurde 1911 als Ordinarius nach Innsbruck berufen. Von dort kehrte er 1926 als Nachfolger Ernst Lechers an das l. Physikalische Institut nach Wien zurück, wo er bis zu seinem Rücktritt 1939 verblieb.


Nach dem Tod Gustav Jägers übernahm Schweidler schließlich auch die Leitung des II. Physikalischen Instituts. In der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nahm er ab 1933 die Funktion des Generalsekretärs und schließlich ab 1938 die des Vizepräsidenten ein, zudem war er Mitglied der internationalen Radiumstandard-Kommission. Egon von Schweidler beschäftigte sich in seinen wissenschaftlichen Arbeiten mit dem lichtelektrischen Effekt, dem Verhalten der Dielektrika, der atmosphärischen Elektrizität und insbesondere der Radioaktivität. Gemeinsam mit Stefan Meyer, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, entdeckte er die magnetische Ablenkung der ß-Strahlen.


Sein Beweis, dass sich der statistische Charakter des radioaktiven Zerfalls in Schwankungen der Strahlungsintensität bemerkbar machen müsse, ist unter der Bezeichnung "Schweidler'sche Schwankungen" in die Atomphysik eingegangen.

Egon Schweidler starb am 12. Februar 1948 in Seeham in Salzburg, wohin er sich 1945 zurückgezogen hatte.

Schweidler hinterließ eine große Zahl an wissenschaftlichen Publikationen. Außer zahlreichen Handbuchartikeln schrieb er unter anderem ein Lehrbuch der Physik für Pharmazeuten, gemeinsam mit Heinrich Mache "Die atmosphärische Elektrizität", bearbeitete gemeinsam mit Stefan Meyer das "Lecher'sche Lehrbuch der Physik für Mediziner" und schuf, ebenfalls mit Meyer, das Standardwerk "Die Radioaktivität". Egon von Schweidler verstarb am 12. Februar 1948 in Seeham bei Salzburg, wo er eine luftelektrische Station eingerichtet hatte und seine Beobachtungen bis zu seinem Tod durchführte.

Werke (Auswahl)#

  • Die atmosphärische Elektrizität, 1903 (mit H. Mache)
  • Radioaktivität, 1927 (mit S. Meyer)

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl