Sickel, Friedrich Adolf Theodor von#
* 18. 12. 1826, Aken/Elbe, Deutschland
† 21. 4. 1908, Meran
Historiker
Er studierte erst Theologie in Halle/Saale und Berlin, belegte ab 1847 auch Philosophie und Geschichte und wurde 1850 zum Dr. phil. promoviert.
Von 1850 bis 1852 besuchte er Vorlesungen an der Ecole des Chartes in Paris, von 1852 bis 1854 durchforschte er im Auftrag der französischen Regierung französische, italienische und österreichische Archive.
1855 habilitierte er sich an der Universität Wien und begann 1856 als Dozent für historische Hilfswissenschaften. 1857 wurde er außerordentlicher und 1867 ordentlicher Professor der Geschichte.
Erwar Begründer und Herausgeber der "Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung".
1869 trat er die Nachfolge Albert Jägers als Leiter des Instituts für österreichische Geschichtsforschung an und gründete 1881 das österreichische Historische Institut in Rom, das er bis 1901 leitete.
Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, München und Göttingen, hatte Ehrendoktorate in Würzburg und Czernowitz und war Träger höchster Orden. Seinen Ruhestand verlebte er in Meran.
Sickels Verdienste liegen in der Urkundener- und Quellenforschung. Er veröffentlichte wichtige wissenschaftliche Arbeiten ("Kaiserurkunden in Abbildungen", "Monumenta Germaniae historica").
Sein Denkmal von Josef Kassin ist im Arkadenhof der Universität Wien zu sehen, und im 10. Wiener Bezirk ist ihm eine Gasse gewidmet.
Werke (Auswahl)#
- Beiträge zur Diplomatik, 8 Bände, 1861-82
- Kaiserurkunden in Abbildungen, 11 Teile, 1890/91 (mit H. von Sybel)
- Römische Berichte, 5 Bände, 1895-1901
Literatur#
- L. Santifaller, Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung, 1950
- A. Lhotsky, Geschichte des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 17, 1954
Quellen#
- AEIOU
- F. Czeike: Historisches Lexikon Wien
- Österreichisches Biographisches Lexikon
- 625 Jahre Universität Wien
Redaktion: R. Lenius