Wacker, Rudolf #
* 25. 2. 1893, Bregenz
† 19. 4. 1939, Bregenz
Maler und Graphiker
Rudolf Wacker wurde am 25. Februar 1893 in Bregenz geboren.
Nach der k.k. Fachschule für gewerbliches Zeichnen in Bregenz lernte Wacker kurz in Wien, um dann 1911 an die damals berühmteste Zeichenschule in Weimar zu wechseln. Seine Lehrer waren Albin Egger-Lienz und Walter Klemm.
1914 musste Wacker zum Militär und wurde in Polen gefangen genommen. Es folgten fast fünf Jahre Gefangenschaft in Sibirien, die er detailliert in Tagebüchern beschrieb (heute großteils verschollen). Die schrecklichen Kriegserlebnisse beeinflussten Rudolf Wacker und seine künstlerische Entwicklung sehr.
Zunächst vor allem als Zeichner und Grafiker tätig, begann Rudolf Wacker nach seiner Heimkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft und einem längeren Aufenthalt in Berlin um 1922 zu malen.
1923/24 lebte der Künstler in Wien und ab 1924 wieder in seinem Heimatort Bregenz.
1926 wurde er Gründungsmitglied der Bodensee-Künstlervereinigung "Der Kreis" und von 1936 bis 1938 leitete er Aktzeichenkurse an der Bregenzer Gewerbeschule.
War er zunächst vom Expressionismus beeinflusst, wandte er sich dann der Neuen Sachlichkeit (realistische Formensprache in altmeisterlicher Technik) zu. Thematische Schwerpunkte seiner Werke waren Stillleben, Landschaften und Porträts.
Schon früh erkannte Rudolf Wacker die politische Entwicklung der dreißiger Jahre und bekam mit seiner dem Nationalsozialismus gegenüber kritischen, politischen Gesinnung zunehmend Schwierigkeiten, die auch für die rapide Verschlechterung seines Gesundheitszustandes verantwortlich waren.
Am 19. April 1939 starb der Künstler an einem Herzleiden.
Sonderpostmarke 1993 (Briefmarken)
Literatur#
- Rudolf Wacker, 1893-1939. Biographie mit dem Oeuvre-Katalog des malerischen Werkes sowie einem Nachtrag, 1971
- R. Wacker und seine Zeitgenossen - Expressionismus und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog, Bregenz 1993
- K. Schröder, Die Neue Sachlichkeit in Österreich, Ausstellungskatalog, Kunstforum, Wien 1995
Quellen#
Redaktion: I. Schinnerl