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Winiwarter, Verena#

* 26. 7. 1961, Wien


Chemikerin, Umwelthistorikerin


Verena Winiwarter wurde am 26. Juli 1961 als Tochter eines Bauingenieurs und einer Chemikerin und Geologin in Wien geboren.

Nach dem Besuch eines Realgymnasiums, wo sie im Juni 1979 maturierte, besuchte sie das Kolleg für technische Chemie, das sie 1981 mit Auszeichnung abschloss.

Unmittelbar nach Abschluss der Ausbildung begann sie an der Technischen Universität Wien, am Institut für analytische Chemie in der Abteilung für Umweltanalytik unter der Leitung von Prof. Hans Puxbaum, zu arbeiten. Sie war u.a. dort an Studien zur Luftgüte in Linz, zum Nährstoffeintrag in den Neusiedler See aus der Luft, zur Hintergrundbelastung der Luft in Raum Wien beteiligt.

Die vielfältige Arbeit im Labor deckte aber nur einen Teil ihrer Interessen ab. So begann sie – sozusagen nebenbei - 1986 mit dem Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften und der Geschichte an der Universität Wien und wechselte bald zu Geschichte als Hauptfach. Ab dem 2. Studienabschnitt gab sie ihre Labortätigkeit auf und begann, sich mit Nebenjobs das Studium zu finanzieren.


Sie war 1998 die erste, die im Fach Umweltgeschichte dissertierte, 2003 folgte die Habilitation in Humanökologie und - nach 26 Jahren ausschließlich in Projekten angestellt – wurde sie 2007 auf die erste und bisher einzige Professur für Umweltgeschichte an die Universität Klagenfurt berufen - am Institut für Soziale Ökologie an der Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung , deren Dekanin sie seit 2010 auch ist.

Als solche hat sie das interdisziplinäre Fach in Österreich etabliert und war mit der Gründung und Leitung der European Society for Environmental History maßgeblich an der Verankerung der Umweltgeschichte in Europa beteiligt. Ein großes Anliegen war ihr in der Vergangenheit stets, die umwelthistorische Betrachtungsweise auch in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Die Umweltgeschichte ist ein gesellschaftlich wichtiges Feld, da sie sowohl das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt in der Vergangenheit beleuchtet als auch konkrete Technikfolgenabschätzungen erarbeitet. Gerade für die aktuellen Fragestellungen zu Ressourcenknappheit und Klimawandel liefert diese Geisteswissenschaft einen interdisziplinären Blickwinkel und neue Lösungsvorschläge.

Verena Winiwarter ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel sowie eines Einführungswerks in die Umweltgeschichte. Neben zahlreichen Interviews und Auftritten im Radio kuratierte sie beispielsweise 2009 eine Ausstellung zur Geschichte der Donau.

Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten hat Verena Winiwarter zu Österreichs "Wissenschafterin des Jahres 2013" gewählt.

Univ.-Prof. Ing. Dr. phil. Verena Winiwarter ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder.


Mitgliedschaften (Auswahl):

  • Österreichische Akademie der Wissenschaften. Kommission für interdisziplinäre ökologische Studien, 2006
  • Korrespondierendes Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 2010
  • Mitglied des Advisory Board des Rachel Carson Centers, München, seit 2011
  • Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Umweltgeschichte (KAJAK) am Historischen Institut der Universität Tallinn, seit 2012

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Wissenschafterin des Jahres, 2013

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl