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Oswald, Manfred, Oberst i. R.#


* 1. 10. 1940 in Graz


Manfred Oswald
Manfred Oswald

Menschenrechtspreisträger des Landes Steiermark 2009


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Karriere
Nach kaufmännischer Ausbildung und Matura 1963 absolvierte Oswald die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und wurde 1966 als Fernmeldeoffizier ausgemustert. Seit 1974 Mitglied der Liga für Menschrechte.

In seiner 35 - jährigen Karriere, die ihn bis zum leitenden Fernmelde-Offzier des Militäkommandos Steiermark führte, bemühte sich Oswald unermüdlich, den Menschrechtsgedanken im Österreichischen Bundesheer zu verankern, weshalb ihm auch am 28. Jänner 2010 der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark verliehen wurde.

Seine Bestrebungen blieben keineswegs erfolglos, sondern fanden auch im Ausland, etwa in Gotha, großen Anklang. Es ist ihm zu verdanken, dass der Tag der Menschenrechte am 10. Dezember alljährlich durch das Bundesheer in der Steiermark würdig begangen wird.


Menschenrechtsaktivitäten und -initiativen (Auswahl):

1980: Gedenktafel für die dort ermordeten Opfer des Nationalsozialismus am Grazer Bundesheer-Schießplatz "Feliferhof".

1995: Initiierung einer Vortragsreihe durch Dr. Karl Glaubauf in der Steiermark über den ermordeten Widerstandskämpfer Oberstleutnant i. G. Robert Bernardis anlässlich der 50. Wiederkehr des Attentatstages auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944.

2000: Benennung einer Straße in Graz nach dem Grazer Offizier Josef Ritter von Gadolla, der 1945 Gotha kampflos übergab und dafür hingerichtet wurde. 2002 Gedenkstein für Gadolla am Grazer Fliegerhorst "Nittner".

Enttarnung des ehemaligen Gauleiters der Steiermark, Dr. Siegfried Uiberreuther, der als Friedrich Schönharting in Sindelfingen untergetaucht war, wo er 1984 auch starb.

2008: Gedenktafelenthüllung auf Anregung Oswalds durch Minister Mag. Norbert Darabos für den im KZ Auschwitz ermordeten ehemaligen Bundesheer-Offizier jüdischer Abstammung Feldmarschall-Leutnant Johann Friedländer in Wien.

Das zeitgeschichtliche Kunstprojekt des Landes Steiermark "63 Jahre danach" wurde auf Anregung Oswalds durch das Land Steiermark umgesetzt. 2009 bis 2010 geben 20 Objekte in 9 Orten Anlass zur Erinnerung an politisches und ziviles Handeln in der Zeit des Nationalsozialismus.

Für sein 35-jähriges, permanentes und nachhaltiges Eintreten zur Schaffung einer zeitgeschichtlich fundierten Erinnerungskultur in der Steiermark und im Bundesheer wurde durch die Verleihung des Menschenrechtspreises 2009 des Landes Steiermark, das diesen Preis übrigens als einziges(!!!) Bundesland vergibt, Oberst Manfred Oswald die längst verdiente Anerkennung zuteil.



Literatur:

  • Raschke, Helga: "Damit Gotha leben kann, muss ich sterben"; Ein Grazer Offizier, Josef Ritter von Gadolla und die letzten Kriegstage in Gotha, Gotha 2007.