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Wasenmeister, Abdecker und Schinder im nördlichen Innviertel#

von Wolfgang Danninger

Heute wissen nur mehr wenige, was ein Wasenmeister war.

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Wasenmeister ist, wie auch die bekanntere Bezeichnung Abdecker oder Schinder eine frühere Berufsbezeichnung, die wir heute Tierkörperverwertung nennen würden. Die Bezeichnung Wasenmeister bezieht sich auf seine Tätigkeit, Kadaver zu begraben und mit einem Rasenstück, dem Wasen abzudecken. Besser bekannt war der volkstümliche Name Abdecker. In der Jägersprache hat sich das Wort Decke für Fell erhalten. Der Abdecker war daher derjenige, der das Fell abgezogen hat. Weitere Bezeichnungen waren Schinder. Im Mittelalter wurde das Wort schinden für abhäuten verwendet, geht also auch auf die gleiche Bedeutung wie abdecken zurück. Durch den „Schinderhannes“ von Carl Zuckmayer ist der Begriff Schinder heute gut bekannt. Das Vorbild für diese Figur war Johannes Bückler, der aus einer Abdeckerfamilie stammte und schon in jungen Jahren ein berüchtiger Räuber wurde. 1958 wurde sein Leben verfilmt. Ein weiterer berüchtiger Räuber war Johann Georg Grasel, der im Waldviertel lebte. In den Matriken scheint manchmal der lateinisch Begriff excoriator auf, der übersetzt auch Abhäuter heißt.

Die allesamt nicht schmeichelnden Namen für diese einstigen Abfallentsorger weisen darauf hin, dass es sich um keinen angesehenen Beruf gehandelt hat, obwohl er für die Gesellschaft eine wichtige Funktion hatte, da er die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten verringert hat. Seine Arbeit konnte zudem lebensgefährlich sein, da man sich leicht infizieren konnte, etwa durch Milzbrand. Wasenmeister war wie manch anderer Beruf unehrlich.

Unehrliche Berufe#

In der gesellschaftlichen Hierarchie des Mittelalters waren die unehrlichen Berufe ganz unten angesiedelt. Das Wort unehrlich hatte aber nicht die heutige Bedeutung im Sinne von verlogen sondern ehrlos, also nicht angesehen. Im Wirtshaus hatten sie einen eigenen Tisch, an dem sich sonst keiner gesetzt hat. Der Abdecker gehörte zu den unehrlichen Berufen. Das Wort unehrlich hat heute eine andere Bedeutung. Im Mittelalter galten auch unehelich geborene Kinder genauso wie durch ein Höchstgericht verurteilte Verbrecher als unehrlich. Weiters zählten dazu das Fahrende Volk, Schauspieler, die Dirnen, sogar die Müller, Leinenweber, Weber, Färber, Töpfer, Bader, Chirurg, Wundheiler, Hebamme, Gerber und Hirte wurden den unehrlichen Berufen zugezählt. Einige der unehrlichen Berufe waren sogar von der Obrigkeit bezahlt, wie der Wasenmeiter, Scharfrichter, Henker, Gerichtsdiener, Türmer, Zöllner, Söldner oder Nachtwächter. Unehrlich konnte man aber nicht nur wegen des Berufes sein, auch die Rasse oder der Glaube war dafür ausschlaggebend. Juden, Zigeuner und Muselmanen wurden oft als unehrlich bezeichnet. Die Zuteilung war aber regional und zeitlich unterschiedlich. In Norddeutschland war der Abdecker dem Scharfrichter unterstellt, an den er Abgaben entrichten musste. So wurde das Einkommen der Schafrichter aufgebessert. Kinder von Scharfrichtern wechselten wiederholt in den Beruf des Abdeckers. Einige im Innviertel vertretene Abdeckerfamilien hatten Scharfrichter in ihren Ahnenreihen, wie die Langmayr, von denen einer Scharfrichter in Burghausen gewesen ist. Unter den Däublern gab es ebenfalls Scharfrichter: 1659 Michael Deubler in Landshut, 1660 Philipp Teubler in Regensburg, 1696 Johann Michael Däubler in München, 1708 Johann Jakob Deubler in Straubing. Letzterer war auch gleichzeitig Abdecker. Auch Joseph Wohlmuth (1738-1823) war Scharfrichter und Abdecker in Salzburg. Die Linie der Wohlmuth war vorwiegend im Bezirk Braunau vertreten. In Süddeutschland waren die Abdecker nicht dem Scharfrichter unterstellt sondern eigenständige Berufe, daher war auch die Kombination beider Berufe möglich, wie bei Jakob Deubler. Im Österreichischen konnten Abdecker aus der Berufsgruppe der Gerichtsdiener kommen wie die Müller aus Feldkirchen an der Donau oder die Hofbauer. Der Beruf des Gerichtsdieners war etwas angenehmer aber er war weniger lukrativ. Unehrlich zu sein bedeutete jedoch nicht gleichzeitig arm zu sein. Der Reichtum der Müller war bekannt, wie wir es in den alten Märchen hören aber auch manche Wasenmeister haben es verstanden, trotz der geringen Besoldung durch geschickte Verwertung aus den Kadavern Geld zu machen.

Ehen waren nur innerhalb der unehrlichen Berufsgruppe erlaubt. Die meisten mussten außerhalb der Städte oder Dörfer leben. Wasenmeister gab es im Mittelalter nur in größeren Orten, Hofmarken und Herrschaftssitzen. Später wurde jedem Pflegegericht eine Wasenmeisterei zugeordnet. Die Partnersuche war bei so wenig potentiellen HeiratskandidatInnen nicht einfach und so mancher Wasenmeister musste weite Strecken reisen.

Den Wasenmeisterm war es verboten, sich wie die Handwerker zu organisieren oder außerhalb ihres Standes zu heiraten. Ausnahmen gab es nur wenige. So hat 1671 Christoph Frauenlob aus Maad die Bauerstochter Magdalena Hueber aus St Marienkirchen bei Schärding geheiratet. Heiraten innerhalb der Berufsgruppe war auch bei den Handwerkern üblich. So blieb das Wissen in einem begrenzten, kleinen Kreis. Es war im Geschäftsinteresse der Handwerker ihr Fachwissen nicht an Außenstehende weiter zu geben. So wie viele Handwerker, die, wenn sie auf die Stehr gegangen sind, also vor Ort ihre Tätigkeit ausgeübt haben, besonders darauf geachtet hatten, dass man ihr berufliches Wissen nicht abschauen konnte. Manche sollen daher auf der Stehr besonders kompliziert gearbeitet haben.

Trau- oderTaufzeugen waren bei den Abdeckern sehr oft aus dem Kreis der Wasenmeister. Nur selten scheinen in den Matriken andere Berufsgruppen auf. Es war sogar ohne Paten möglich, da sie als Gesindel galten, wie in den Matriken der Pfarre Tumeltsham zu lesen ist. Erst Joseph II hat die Stigmatisierung aufgehoben. Trotzdem waren Hochzeiten innerhalb der Abdecker noch Generationen später üblich. Im Braunauer Amtskalender aus 1866 steht, dass Kaiser Joseph II bei seiner Bereisung des Innviertels bei einem Gerichtsdiener in Schardenberg gewohnt hat und diese dem Zug voranreiten durfte, „um den Leuten den Wahn zu nehmen, als gehören Gerichtsdiener, Abdecker u dgl zu den unehrlichen Leuten, deren Umgang man meiden müsse.“ Im Generalstabsbericht von Oberst von Seeger steht jedoch, dass der Kaiser beim Amtmann Strasser in Schardenberg gewohnt hat, da es in Schardenberg wohl keinen Gerichtsdiener gegeben hat. Dennoch waren noch im 19. Jahrhundert Heiraten außerhalb der Abdeckerfamilien die Ausnahme. Dies gab es sehr selten und beschränkte sich dabei meist auf Ehen mit anderen unehrlichen Berufen.

Aufgaben der Wasenmeister #

Ursprünglich wurden verendete Tiere auf dem Misthaufen oder in den nahen Bach geworfen oder im Freien liegen gelassen. Erst wenn der Gestank der Kadaver zu sehr gestört hatte, wurden sie verschart. Dadurch war vor allem in den Städten die Gefahr der Ausbreitung von Seuchen besonders groß. Als Gegenmaßnahme wurden von den Ratsherrn Totengräber oder Gemeindehirten beauftragt, herumliegendedie Kadaver zu begraben. Die erste urkundliche Erwähnung eines Abdeckers stammt aus dem Jahr 1334 aus der Stadt Göttingen, etwas später aus Augsburg und Nürnberg. Es mussten verendete Tier ab der Größe eines Hundes beim Wasenmeister abgeliefert und für die Entsorgung mit dem Ansagegeld bezahlt werden. Die abgezogene Haut des Tieres bekam der Besitzer zurück. Dies dürfte aber nicht recht funktioniert haben, da man später den Wasenmeister mit einer Jahrespauschale entlohnt hat, für die er alle Kadaver kostenlos für deren Besitzer entsorgen musste. Auch Selbstmörder mussten vom Abdecker begraben werden. Mit dem steigenden Interesse des Adels an großen Treibjagden entstand ein großer Bedarf an Jagdhunden, die gefüttert werden mussten. Auch die Zunahme des Raubwildes nach dem 30jährigen Krieg erforderte eine stärkere Bejagung, um Mensch und Vieh zu schützen. In Brandenburg ( Genesis) mussten die Abdecker mit dem anfallenden Fleisch der verendeten Tiere die Hundemeute der herrschaftlichen Jagdgesellschaften füttern. Auch mussten sie die Köder für die Fallgruben bereit stellen. Als Gegenleistung brauchten sie kaum Steuern zahlen. Bei uns hatten die Abdecker den Hundsaß zu entrichten Im Innviertel mussten laut Wieser ( Heimatbuch St Roman ) auch Bauern ab einem Achtel Hoffuß, das waren in St Roman 82 % der Höfe eine „Hundshofstatt“ entrichten. Diese konnte mit 1 Gulden 15 Kreuzer, dem Hundsfuhrgeld oder durch Hafer abgelöst werden. Die Obrigkeit ließ sich also schon damals das Vergnügen von den Untertanen bezahlen. Hunde spielten bei den Abdeckern eine große Rolle. Sogar die Züchtung einer Hunderasse geht auf einen Abdecker Karl Friedrich Dobermann aus Apolda zurück, der die nach seinem Namen benannte Hunderasse aus Deutschen Schäfer, Glatthaarpinscher und Rotweiler gezüchtet hat. Andrerseits waren die Abdecker auch verpflichtet, streunende Hunde einzufangen. Daher wurden sie auch als Hundsschlager oder Hundshäuter bezeichnet. Neben dem Fleisch der Kadaver wurde auch das Fell verwertet. Es wurde abgezogen und an den Gerber weiter verkauft, aus Knochen, Sehnen (Flachsen) und Knorpeln wurde Knochenmehl und Leim hergestell ( Der Name Leingartner leitet sich davon ab). Blut und auch Fleisch wurde getrocknet und soweit es nicht mehr essbar war als Dünger verwendet. Aus Körperfett wurde Leim, Seifen, Salpeter und Fette erzeugt. Manche Fette hatten eine medizinische Bedeutung und waren auch Basis für weitere Medikamente. Hundefett war auch unter Ärzten ein anerkanntes Heilmittel gegen Lungenschwindsucht, eine im 18. Jahrhundert häufig diagnoszierte Krankheit wie es aus vielen Matrikeln hervorgeht. Der bekannte Arzt Paracelsus (1493-1541) hat viel von Abdeckern über die Heilkunde gelernt .

Durch die Verwertung der Tierkadaver eigneten sich die Wasenmeister eine gute anatomische Kenntnis an, die oft besser war als die der damaligen Ärzte, denen in der Ausbildung nur theoretisch Wissen vermittelt wurde. Ihr Wissen haben einige Wasenmeister auch medizinisch in der Tier- manchmal auch in der menschlichen Heilkunde angewendet. Als „Viehdoktoren“ und Geburtshelfer bei Kühen erlangten sie in der bäuerlichen Gesellschaft bald hohes Ansehen. 1835 hat sogar ein Scharfrichter und Abdecker Hanns Tobias Velden in Augsburg und Leibniz die Schrift „Hundertjährige Scharfrichter-Kuren an Pferden, in allen gewöhnlichen krankhaften Zuständen der Pferde, und in außerordentlichen, deren Heilung bisher stets als ein Geheimnis betrachtet wurde“ veröffentlicht (vgl.Pechaček 2003, 227).

Wasenmeister im unteren Innviertel#

Die Wasenmeistereien waren in der Nähe von Hofmarken und Schlössern angesiedelt. Die Kinder von Abdeckern, die die elterliche Wasenmeisterei nicht übernehmen konnten, haben entweder in andere Wasenmeistereien eingeheiratet oder haben als Abdeckerknechte in Wasenmeistereien gearbeitet.

In der Stadt Schärding waren die Abdecker außerhalb des Stadtkernes am Kreuzberg angesiedelt. Es lebten hier einige bekannte Abdeckerfamilien wie die Dollereder, Ehgartner und Langmayr. Auch im nahen Otterbach scheinen ab 1787 die Langmayr als Wasenmeister auf, Leider fehlen die älteren Teile der Pfarrmatriken von Schärding. Jenseits des Inns, im heutigen Bayern lebten in Neukirchen am Inn die Pfeil und Zankl aber auch in Sulzbach- südlich von Neuhaus gab es Abdecker; die Langmayer . In Neukirchen am Inn werden 1599 die Zankl, 1653 die Dallinger erwähnt, Ende des 16. Jahrhunderts folgten 2 Jahrhunderte lang die Pfeil als Wasenmeister.

In Münzkirchen, seit 1136 eine Hofmark, lebte der Abdecker im Danratherholz am östlichen Ortsrand. 1652 wird ein Abdecker namens Berger Daniel genannt, dann folgten die Pachinger. 1854 kommen die Hofbauer aus Linz Ebelsberg. Auch im nahen Hamberg, Englhaming und Freundorf gab es zeitweise Abdecker: die Zankl und Perger. Zankls und Pachinger dürften sich trotz der Nähe gut vertragen haben, da sie öfters gegenseitig Taufpaten stellten.

In Raab, mit einer Hofmark und einem Wasserschloss, waren die Wasenmeister in Schacha, einem kleinen Waldgebiet südwestlich von Raab angesiedelt. 1608 betrieben die Marx hier eine Wasenmeisterei, im 17. Jahrhundert die Dirngruber und Pachinger, dann die Trauner. 1984 haben die Baumberger, die Wasenmeisterei in Brünning 14 eingestellt.

Im heutigen Gemeindegebiet von Andorf war die Wasenmeisterei beim Schloss Haitzing über Jahrhunderte, nur die Familiennamen änderten sich: Angerer, Fleischmann , Puchner, Langmayr, ab 1750 Frauenlob.

In Taufkirchen war die Wasenmeisterei in Maad 7, sie dürfte dem Wasserschloss Laufenbach unterstellt gewesen sein. Vom 17.Jahrhundert waren die Frauenlob bis in die Mitte des 18.Jahrhunderts, dann die Schnellinger die Abdecker.

Im heutigen Gemeindegebiet von Eggerding betrieben die Trauner beim Schloss Hackledt, wo auch eine Hofmark war, eine Wasenmeisterei über Jahrhunderte.

Zwischen Riedau und Taiskirchen wechselten wiederholt die Standorte der Wasenmeistereien. Sie waren in verschiedenen Häusern in Breitenried, in Helfingsdorf, Radling, Fiecht und 1896 mit Täubler Eduard in Taiskirchen Nr 21. In diesem Raum ist bereits 1587 ein Daniel Traunwieser als Abdecker bekannt. Weitere Abdecker wie die Gaisecker, Wuestl, Böckelberger, Frinwagner, Eder, Maier, Raschhofer, Piesenmaier und Kirchböck werden in den Archiven genannt. Als letzter Abdecker scheint Johann Däubler 1975 auf.

Interessanterweise liegt recht nahe zu den Taiskirchner Wasenmeistereien eine weitere in Limberg (im Osten des Gemeindegebietes von Dorf bei Thalling ). Die Abdecker waren im 17. bis ins 18. Jahrhundert die Pachinger ab 1734 die Däubler. Sie könnte Schloss und Langericht Erlach aber auch dem Schloos Hinterndobl zugeordnet gewesesen sein. In Hochholz östlich von Erlach in der Gemeinde Kallham lag recht nahe zu Limberg eine Wasenmeisterei, die seit dem 17. Jahrhundert von den Eder betrieben wurde. Nach ihnen kommen viele verschiedene Abdecker wie die Pachinger, Springer, Steiner und Hofbauer. in Peuerbach führten die Däubler in Leiten heute Achleiten im 17. und 18. Jahrhundert die Wasenmeisterei.

in Haag am Hausruck waren seit 1639 die Eder später die Frauenlob und die Hamberger Abdecker. In Obernberg waren lange Zeit die Ehegartner Abdecker, in Aurolzmünster die Trauner.

In Ried war die Wasenmeisterei in Schnalla, heute eine Ortschaft von Tumeltsham, die sich aber früher bis weit in das heutige Stadtgebiet von Ried erstreckt hat. Das ursprüngliche Schnalla 5 in Tumeltsham wurde später in Vogelweg umbenannt. Lange Zeit waren die Bachinger Abdecker, neben denen aber auch andere Abdecker wie die Eder, Trauner, Bortenschlager, Moosmüller und Langmayer aufscheinen..

in Passau gab es am Hacklberg eine Wasenmeisterei. Im 17. und 18. Jahrhundert lebten hier die Zankl.

Im heutigen Gerichtsbezirk Engelhartszell, der großteils nicht zum Innviertel gehört hat und daher ausserhalb des alten Innviertels liegt, nur in St Ägidie 1856 bzw 1862 Abdecker gefunden. Zwei Brüder eines Bauern aus Straß bei Dommelstadel in Bayern auf Danninger Franz und Johann haben Töchter von Wasenmeistern Theresia Ehgartner aus Grafenau und Laurentia Langmayr aus Sulzbach geheiratet und in Kiriau 9 in St Ägidie eine Wasenmeisterei betrieben. Damals war es den Abdeckern schon möglich, Ehepartner aus anderen Berufsgruppen zu nehmen.

Ab dem 18. Jahrhundert leben auch Wasenmeister in anderen Gemeinden des Bezirkes Schärding, wie die Familie Zankl , die ab 1728 in Esternberg eine Wasenmeisterei betrieben hat.

Das Ende der Wasenmeister#

Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde die Tätigkeit der Abdecker in Oberösterreich von der AVE zentral übernommen, aus der 2011 die Tierkörperverwertung ausgegliedert wurde. Der bekannteste Standort der Tierkörperverwertung ist heute Regau.

Historische, bildliche Darstellungen von der Arbeit der Wasenmeister gibt es im Gegensatz zu der des Scharfrichters keine, da das Abdecken für die Zeichner bzw Fotographen und für das Publikum zu wenig spektakulär war. Zumindest habe ich nichts gefunden.

Literatur#

  • 1. Oberösterreichische Weistümer Österreichische Akademie der Wissenschaften und Oberösterreichisches Landesarchiv Registerband, Band16, Teil V, Wien, 1978. S. 113.
  • 2. Neuer Braunauer Kalender 1866
  • 3. Generalstabsbericht Oberst v Seeger 1.11.1779
  • 4. Scharfrichter in der Stadt Brandenburg Marita Genesis
  • 5. Scharfrichter und Abdecker in der Landgrafschaft Hessen Pechacek Petra 2003
  • 6. Stigma und Charisma des Schinders Wurian Rebecca Diplomarbeit Uni Wien 2010
  • 7. Heimatbücher Enzenkirchen, Aspach, St Roman
  • 8. Riepl, Reinhard, Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich. 2. Auflage, Waldkraiburg, 2004,
  • 9. www.reinhardriepl.homepage.t-online.de/abdecker.htm eine Homepage mit über 30 000 Abdeckern aus dem Süddeutschen Raum.
  • 10. Glossar für Heimat- Haus und Familienforschung. Schriftenreihe der Akademie der Volkskultur Nr. 3, Linz, 2003, Fichtinger, Gerlinde, OÖ. Forum Volkskultur und OÖ. Volksbildungswerk, (Hg.),

Auskunftspersonen:#

  • Wieser Eduard Wernstein
  • Hans Matschek Braunau
  • Mayer Zell an der Pram