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Bodo HELL: Auffahrt#

Bodo HELL: Auffahrt / Essay 71, Droschl, 2019 / Rezension von GUENTHER Johann

Bodo HELL: Auffahrt
Bodo HELL: Auffahrt

HELL, Bodo: „Auffahrt“, Graz Wien 2019 Es sind 27 Essays, bei denen sich der Autor primär mit Heiligen auseinandersetzt und diese in ein anderes Licht rückt, als es die offizielle Kirche macht. Gleich zu Beginn stellt er viele Interpretationsvarianten des Habsburgischen Spruchs für AEIOU vor. In Anlehnung an seinen Dichterkollegen Julian Schutting bezieht er sich auf die abgeschnittenen Brüste der heiligen Agatha. Die heilige Barbara leitet er sogar vom Begriff „Barbarin“ her. Drei heilige Christinas werden gegenübergestellt. Die Geschichte über die Christmette legt er in die Neuzeit und in den ersten Wiener Gemeindebezirk zur Stephanskirche. In Salzburg widmet er sich dem Nonnberg Kloster und beim heiligen Florian fällt ihm nur ein brandlegender Feuerwehrmann ein, der selbst Brände auslöst, um sie dann eifrig mitlöschen zu können. Eine Litanei, die jeweils aus einem Wort besteht, besetzt über zehn Seiten des Buches. Die wenigen Wienern bekannte Johanneskapelle am stark befahrenen Gürtel bekommt ebenso einen Platz in einem Essay wie alle Marienfeiertage eines Jahres. Am Ende der teilweise skurrilen Erzählungen, kehrt er wieder nach Wien zur Virgil Kapelle am Stephansplatz zurück und endet mit einer „Wetterheiligenlitanei für den Almsommer“. Der in Salzburg geborene Dichter lebt in Wien und betreibt im Sommer eine Almwirtschaft am Dachstein. Diese entspricht auch der Themenwahl dieses Buches.

Warum ich mir dieses Buch einmal gekauft hatte, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Ich lege aber fast nie ein Buch ungelesen weg. Manchmal – so wie in diesem Fall – muss ich eben mehrmals beginnen.