Josef WINKLER: Der Stadtschreiber von Kalkutta#
Josef WINKLER: Der Stadtschreiber von Kalkutta, Suhrkamp, 2019 / Rezension von Guenther Johann
WINKLER, Josef: „Der Stadtschreiber von Kalkutta“, Berlin 2019 Winkler schildert in diesem Buch seine Eindrücke von der indischen Stadt Kalkutta. Anscheinend einem Stipendium folgend hatte er in der Stadt ein Hotel bezogen. Er wurde personell umsorgt von einem Diener, der vor seiner Zimmertür wartete und einer Fremdenführerin, die ihn begleitet. Meist saß er aber alleine mit seinem Notizbuch, in das er mit einer Füllfeder seine Eindrücke schreibt. Dabei geht es um Erlebnisse am Markt. Den Handel mit Fleisch, Obst und sonstigen Waren. Er beobachtet Menschen und beschreibt sie für den Leser in stakkatoartigen Sätzen. Vieles wiederholt sich. Die einzelnen Kapitel erscheinen wie Tageserzählungen, die meist mit dem Hinweis auf das Aussehen des Notizbuchs enden. Vieles wiederholt sich. In manchen Kapiteln kommen dieselben Personen und dieselben Handlungen vor. Das Buch vermittelt das Gefühl, dass es als Tribut für den Stipendiums-Sponsor geschrieben wurde. Also ein „Abarbeiten“ einer Schuld.