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Stefanie SARGNAGEL: Dicht#

Stefanie SARGNAGEL: Dicht / Aufzeichnungen einer Tagesdiebin, rororo, 2020 / Rezension von Guenther Johann

Stefanie SARGNAGEL: Dicht
Stefanie SARGNAGEL: Dicht

SARGNAGEL, Stefanie: „Dicht – Aufzeichnungen einer Tagediebin“, Hamburg 2022 Schon länger habe ich mir vorgenommen ein Buch von dieser aufstrebenden österreichischen Schriftstellerin zu lesen. „Dicht – Aufzeichnungen einer Tagediebin“ ist ihr erster Roman, der im Jahr 2020 erschien. Hier stellt sie – sehr autofiktional – ihr eigenes Leben während ihrer Gymnasialzeit im Wiener Bezirk Währing dar. Als Leser betritt man beim Lesen eine Welt, die viele nicht kennen. Die Autorin trifft mit Drogenabhängigen, Unterstandslosen, AIDS-Infizierten und Menschen aus der untersten Gesellschaftsschicht zusammen. Sie öffnet damit ein Fenster zu einer Welt, zu der viele Leser im realen Leben keinen Zugang haben. Anhand von Einzelpersonen zeigt sie Gesellschaftsschichten auf. Hier erinnert sie mich an den schwedischen Dichter Henning Mankel, der sagte „Die Gesellschaft wird durch Millionen von Gesprächen gebildet. Wenn ein Mensch seine Geschichte erzählen kann, wird er Teil einer Gesellschaft. Wem man nicht zuhört, der existiert nicht.“ Die erzählende Person des Buches ist Stefanie, die Autorin selbst. Die Ankerperson, um die sich die anderen handelnden Personen ranken ist Michi. Alle treffen sich in dessen Wohnung. Er sorgt sich um alle. Im Buch wird seine Werdegang von der Selbstständigkeit hin zum Bewohner eines jüdischen Altersheims und bis zum Tod beschrieben. Michi war für Stefanie ein prägender Mensch. Das spürt man beim Lesen.

Von vielen Experten wird der Schriftstellerin eine große Zukunft prophezeit. So auch von Elfriede Jelinek, die da sagte „Das es so was noch gibt, ich glaub´s nicht! Ein wirklich neuer Ton in der Literatur. Hier ist er.“