Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Günther BUCHINGER: Gozzobirg Krems#

Günther BUCHINGER: Gozzobirg Krems / Fragen und Antworten, Kulturamt der Stadt Krems, 2021 / Rezension von GUENTHER Johann

Günther BUCHINGER: Gozzobirg Krems
Günther BUCHINGER: Gozzobirg Krems

Kulturamt der Stadt Krems (Hg): „Gozzoburg Krems“, Krems 2021

Die mittelalterliche Stadt Krems hatte am Hohen Markt einen Palast, den der damalige Stadtrichter Gozzo errichten ließ. In der Vergangenheit nahm man an, dass es sich um eine Burg handelt. Als solche wurde auch ein erstes Gebäude von den Kuenringern erbaut. Gozzo ließ aber alles umbauen und erweitern und schuf einen ansehnlichen Palast.

Das vom heutigen Besitzer – der Stadtgemeinde Krems – herausgegebene Buch ist mit Fragen und deren Antworten aufgebaut. Die Titel der einzelnen Kapitel sind Fragen, die dann in der Folge von Experten beantwortet werden. Ein interessanter und unüblicher Aufbau eines Kunstführers.

Der angesehene Bürger Gozzo war zum Großteil seines Lebens als Stadtrichter aktiv. Nach seinem Tod übernahm den Palast sein Sohn. Später ging er in den Besitz der Habsburger über. Im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Kaiser Friedrich III und dem ungarischen König Matthias Corvinus wurde auch Krems belagert. Die Stadt verteidigte sich tapfer und bekam als Dank viele Rechte, wie die Einhebung von Steuern. Unter Kaiser Maximilian I. kam es zu einer Teilung der Anlage. Im östlichen Teil war eine lutherische Schule untergebracht, die bald verboten wurde. Den anderen Teil erwarb der Stadtrichter. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt Besitzer. In einem Teil war bis ins 19. Jahrhundert – mit vielen Umbauten – eine Bierbrauerei eingerichtet. In einem anderen Teil eine Fleischerei. Vieles wurde im 19. Jahrhundert zerstört, als das Gebäude in privaten Besitz kam und zu einem Wohnhaus umgebaut wurde. So wurde etwa in der Kapelle eine Zwischendecke eingezogen, um zwei Wohngeschosse zu gewinnen. Die Wandmalereien der Kapelle wurden dabei zerstört. Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhundert begann man mit der Renovierung, die bis in die 60er Jahre dauerte. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden die beiden Gebäudekomplexe wieder zusammengeführt und einer Generalsanierung unterzogen. Heute beherbergt die Gozzoburg neben einem Gasthaus das Bundesdenkmalamt für Niederösterreich und einen Teil der Fachhochschule IMC Krems.