Francine PROSE: Lügen auf Albanisch#
Francine PROSE: Lügen auf Albanisch / Roman, btb, 2014 / Rezension von Guenther Johann
PROSE, Francine: „Lügen auf Albanisch“, München 2014
Lange schon stand dieses Buch auf der Wunschliste meines Amazon Accounts. Warum wusste ich nicht mehr. War es wegen Albanien und Kosovo? War es wegen der vielen Lügen, die wir im Rahmen unseres Kosovoaufenthalts erfahren mussten? Endlich bekam ich das Buch als Second Hand Version und es war enttäuschend. Es enthielt schon viel albanisches Denken und Tun, aber es handelte in den USA. Noch enttäuschender für mich war, als ich herausfand, dass die Autorin eine Amerikanerin ist. Sie beschreibt, wie die Albaner in Amerika sind! Die Geschichte selbst ist sehr trivial. Die Eltern einer jungen Frau kommen bei einem Verkehrunfall auf der Fahrt von Albanien in den Kosovo ums Leben. Sie wohnt bei einer Tante in Albanien und studiert. Nach dem Studium gelingt es ihr nach Amerika zu kommen, wo sie als Kellnerin arbeitet. Später bekommt sie einen Job als „Kindermädchen“ für einen vor dem Eintritt ins College stehenden Buben. Der Vater ist Alleinerzieher und mit Hilfe seines Freundes, einem erfolgreichen Anwalt, bekommt sie die offizielle Aufenthaltsgenehmigung. Es kommt dann noch zu einem sehr kitschigen Happy End, das ich hier nicht erzählen will, denn vielleicht schaffen es viele Leser nicht soweit und wenn doch, will ich es nicht verraten.
Eigentlich sollte man, wenn man während des Lesens feststellt, dass es nicht gut ist, aufhören zu lesen. Als Kind der Nachkriegsgeneration wurde ich darauf angehalten alles aufzuessen, was auf den Teller kam und so halte ich es (leider) auch mit Büchern. Auch wenn sie schlecht sind, lese ich sie zu Ende.