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Erika PLUHAR: Marisa#

Erika PLUHAR: Marisa / Geschichte einer Freundschaft, insel verlag, 2017 / Rezension von Guenther Johann

Erika PLUHAR: Marisa
Erika PLUHAR: Marisa

PLUHAR, Erika: „Marisa. Geschichte einer Freundschaft“, Berlin 2017 Eine Biografie über die Schauspielerin Marisa Mell. Sie war eine Studienkollegin am Rainhard Seminar in Wien von Erika Pluhar. Die beiden waren ihr ganzes Leben – mit Abständen – verbunden. Einerseits war es nach dem Tod von Marisa ein Anliegen von Erika Pluhar eine Biografie zu schreiben, andererseits ist es sicher schwierig über jemanden, zu dem man eine freundschaftliche und innige Beziehung hat, zu schreiben. Aber auch da kommt für den Leser mehr Emotion durch als von einer sachlichen Abhandlung. Manchmal hat man als Leser auch das Gefühl, Pluhar schreibt angetrieben von schlechtem Gewissen und dass sie viele Dinge für ihre Freundin nicht gemacht hat. Die Autorin der Biografie und Marisa waren zwar Studienkolleginnen und Freundinnen, aber doch verschieden. Die eine, eine erfolgreiche Theaterschauspielerin und Autorin und die andere hatte ihre Stärke im Film. Jede machte Karriere und trotzdem kreuzten sich ihre Wege immer wieder. Erika Pluhar beschreibt des Leben Marisa Mells an Hand von persönlichen Begebenheiten. Bausteine, die das Leben ergeben. Sie scheut aber auch nicht davor zurück manche Dinge kritisch zu sehen. Marisa Mell ist verarmt gestorben. Pluhar war eine der wenigen Personen, die sich um die verarmte, leidende und sterbende Frau gekümmert hat. Sie hat – und das spürt man beim Lesen – selbst gelitten und ist ein Stück des Sterbens mitgegangen. Ein großer Teil des Buches handelt vom Sterbeprozess. Für mich persönlich war es auch ein Erinnern an meinen Freund, der im Buch E. genannt wird und Lebensgefährte Pluhars war. Ich habe mit ihm studiert und auch ein Buch mit ihm herausgegeben. Leider ist er zu früh in seinem späteren Wohnort Venedig gestorben. In diesem Buch stand er für mich wieder auf.