Dirk Maxeiner, Michael Miersch: Das Mephisto Prinzip #
Dirk Maxeiner, Michael Miersch: Das Mephisto Prinzip. Warum es besser ist, nicht gut zu sein. Heyne Verlag München 2003. 192 Seiten ISBN3-453-86136-1
"Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft" (Mephisto; Faust I)
In diesem Buch werden unzählige Beispiele angeführt, wo Menschen, die ihre eigenen Interessen im Sinne hatten, und nur diese, der Welt viel Gutes taten. Und umgekehrt Menschen, die etwas Gutes tun wollten, das Gegenteil erreichten. Die Beispiele stimmen mehr als nachdenklich.
Dazu nur zwei Fälle: Die Ausrottung der Wale wurde nicht verhindert durch den WWF (obwohl er das oft behautptet), sondern weil der Eigentümer der größten Walfängerflotte, der das Walöl verkaufte, auf seinem Besitz um 1880 in Texas Erdöl entdeckte, dieses sich für Lampen besser eignete und billiger war: also stellte er den Walfang ein. Heute überleben die Wale, weil tausende Organisationen vom "Whalewatching" leben, und daher alles tun, damit diese Meersäuger nicht aussterben.
Um das Verschwinden kostbaren Tropenholzes zu vermeiden, entstand eine Bewegung, die schließlich erfolgreich war, die den Import von Tropenhölzern weitgehend unterband. Ergebnis: In Indonesien, in Brasilien, und wo sonst das Tropenholz wächst, ist es nun nichts mehr wert. Also wird es feuergerodet, damit man dort (die Umwelt wegen der Monokultur langfristig belastende) Reisfelder anlegen kann.
Kein Roman, aber ein Buch zum Schmökern, das viel Diskussionsstoff gibt.
Stimmt wirklich sehr nachdenklich, die Stellungnahme eines akademischen Philosophen zu diesem Buch wäre äußerst interessant, die Besprechung motiviert zu Ankauf und Lektüre.
--Glaubauf Karl, Sonntag, 13. Juni 2010, 06:56