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Rotraud SCHÖBERL: Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser#

Rotraud SCHÖBERL: Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser, Residenz Verlag, 2023 / Rezension von GUENTHER Johann

Rotraud SCHÖBERL: Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser
Rotraud SCHÖBERL: Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser

SCHÖBERL, Rotraud: „Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser“, Salzburg Wien 2023

Die Herausgeberin hat in diesem Buch 23 Kriminalgeschichten zusammengetragen. Es ist demnach auch ein „Kennenlern-Buch“, in dem man als Leser auf vielleicht noch unbekannte Autoren stoßen kann. Es ist eine sehr bunte Palette. Die Geschichten spielen in verschiedenen Zeiten und sind generell sehr unterschiedlich. Teilweise sehr skurril, wie bei Alex Beer, wo die falschen Menschen getötet werden. Manche Morde sind auch sehr ausgefallen, wie etwa schon bei der ersten Geschichte, wo der Mörder sein Opfer friedlich am Strand im Sand eingräbt und dann geht. Die aufkommende Flut tötet ihn. Manche Geschichten begannen gleich mit dem Mörder, bei anderen wurde man erst im Laufe des Lesens an den Täter herangeführt. In einem Fall ermordet die unzufriedene Ehefrau ihren Mann beim Drachensteigen mit der Drachenschnur. In einer anderen Geschichte bringt die Ehefrau ihren Mann beim Fotografieren auf einer Klippe zum Absturz. Bei einer italienischen Krimiautorin gibt es keinen Täter und keinen Ermordeten, sondern arme Bewohner Italiens wird eine Reise nach Amerika verkauft, die aber letztlich in Sizilien ausgesetzt werden. Spannend fand ich die Geschichte, bei der Austerndiebe gejagt werden. Dabei erfährt man, dass 160.000 Tonnen Austern im Wert von 600 Millionen Euro allein in Frankreich „geerntet“ werden. Ein anderer Autor erzählt, dass heute noch der Mord an einem ehemaligen Nazi straffrei ist. Grausam ist die Geschichte von Patricia Highsmith, in der eine Ratte ein Baby frisst. Manchmal sind es aber nicht Menschen, die für einen Mord in der Geschichte herhalten, sondern auch eine Qualle, die von einem fünfjährigen Buben umgebracht wird. Bei Claudia Rossbacher geht es um den Tod eines Saiblings im Grundlsee.

Es ist ein „Schnupper-Krimi-Buch“, bei dem man Kontakt mit dem einen oder anderen Autor und seiner Schreibweise bekommt, um dann, auf den Geschmack und Gefallen gekommen, mehr von ihm oder ihr zu lesen. Autoren von der Russin Ljuba Arnautovica über Andreas Gruber, Petros Markaris, Thomas Raab und Eva Rossmann bis zum Wiener Musiker, Songwriter und Journalisten Peter Zirbs werden mit kurzen Geschichten vorgestellt.