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Andrej KURKOW: Samson und Nadjeschda#

Andrej KURKOW: Samson und Nadjeschda / Roman, Diogenes, 2022 / Rezension von GUENTHER Johann

Andrej KURKOW: Samson und Nadjeschda
Andrej KURKOW: Samson und Nadjeschda

KURKOW, Andrej: „Samson und Nadjeschka”, Zürich 2022 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Fall des Zarenreiches sah die Ukraine eine Chance zur Selbstständigkeit, die aber 2018 durch die Besetzung der Rotarmisten (Russen und Chinesen) wieder ins russische Reich, der Sowjetunion eingegliedert wurde. In diese Zeit fällt die Geschichte des neuen Romans von Andrej Kurkow „Samson und Nadjeschda“. Anhand dieser beiden jungen Personen erzählt Kurkow die Situation in Kiew. Samsons Mutter und Schwester waren schon früh verstorben. Er wuchs mit dem Vater auf. Bei einem Überfall wurde der Vater getötet und ihm, dem Sohn Samson ein Ohr abgeschlagen. Allein brachte er sich durch Leben und nahm letztlich einen Job in der neu geformten sowjetischen Polizei an. Er hatte ein technisches Studium und war daher den kriminalistischen Anforderungen nicht gewachsen. Sein verständnisvolle Chef sah darüber hinweg. Seine Tätigkeit wurde im Buch in eine Art Kriminalroman gegossen. Er verfolgt eine Bande und kann letztlich deren Vergehen aufklären, wenngleich der Umgang mit Kriminellen brutaler vor sich ging als in Friedenszeiten. Es gab viele Tote. Parallel dazu verkuppelt ihn seine Hausmeisterin mit einer jungen Frau, die auch in seine große Wohnung einzog. Kurkow hatte dieses Buch noch vor dem Krieg mit Russland geschrieben. Das Thema und die kriegerischen Auseinandersetzungen passen aber in die heutige Zeit, wenngleich der Waffeneinsatz 1919 ein anderer war als heute im 21. Jahrhundert. Kurkow ist in Sankt Petersburg geboren und spricht russisch. All seine Bücher schreibt er in russischer Sprache, die seine Muttersprache ist. Gleichzeitig setzt er sich auch für den Rechtsstaat „Ukraine“ ein. Zum derzeitigen Krieg in der Ukraine meint er: „Putin zerstöre „nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland und die russische Sprache.“ Ähnlich motiviert habe der 1961 geborene Autor selbst „einst das Deutsche als Fremdsprache verweigert, weil die Nazis seinen Großvater ermordet hatten.“