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Zdenka BECKER: Taubenflug#

Zdenka BECKER: Taubenflug / Roman, PICUS, 2009 / Rezension von Guenther Johann

Zdenka BECKER: Taubenflug
Zdenka BECKER: Taubenflug

BECKER, Zdenka: „Taubenflug“, Wien 2009 Ein gorßartiges neues Buch von Zdenka Becker. Lange mussten wir Leser darauf warten! Das Buch beginnt mit dem Tod der Mutter. Ein Thema, das jeden Leser berührt. Jeder – oder fast Jeder/Jede – wird mit dem Thema konfrontiert. Zdenka Becker beschreibt also nicht, wie sie selbst mit dem Tod ihrer Mutter fertig wird, sondern wie es allen Menschen dabei geht. Zur Vergangenheitsbewältigung gehört es auch, dass die Geschichte in der Stadt spielt, wo sie groß geworden ist: in Bratislava. Wenig später stirbt die Schwester der Mutter und zwischen diesen beiden Begräbnissen spielt das Buch und erzählt das Leben der Hauptfigur. Wie ihre Mutter ihr wegen eines Grundstücks einen Buben als Mann einreden wollte und den sie wirklich liebte hielt sie fern. Briefe aus der Ferne wurden unterschlagen und als ältere alleinstehende Frau liest sie diese erst nach dem Tod der Mutter. Dazwischen das Schicksal von Flüchtlingen. Vom Ostblock nach Österreich und den USA. Ohne kitschig zu sein hat das Buch aber ein Happy End: Silvia – so die Hauptperson – trifft ihren Daniel, der aus Amerika zurück gekehrt ist. Das Interesse an Tauben hatten sie ihr ganzes Leben miteinander verbunden. Oder war es doch die Liebe und die Tauben waren nur vorgeschoben? „Vor dem Stephansdom tummelten sich unzählige Touristen und staunten in allen Sprachen der Welt über das großartige Bauwerk …“ (Seite 111) „Eine Liebe ist mehr, als dass zwei Menschen miteinander gehen. Eine Liebe ist etwas Schicksalhaftes, sie ist eine Begegnung, die einem nur einmal im Leben passiert.“ (Seite 142) „Ich gehöre zu jenen Menschen, die immer wieder an die Orte zurückkehren, wo sie einmal waren, wo sie aufgewachsen sind, wo etwas Entscheidendes in ihrem Leben passiert ist.“ (Seite 200) „Inzwischen hatte ich gelernt, meine zerrissene Identität zu akzeptieren, ein Mensch ohne Heimat zu sein, reduziert auf das, was ich war. Ich bin mir selbst die Heimat …“ (Seite 152)