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Alois BRANDSTETTER: Überwindung der Blitzangst#

Alois BRANDSTETTER: Überwindung der Blitzangst / Kurzprosa, Ullstein, 1971 / Rezension von Guenther Johann

Alois BRANDSTETTER: Überwindung der Blitzangst
Alois BRANDSTETTER: Überwindung der Blitzangst

BRANDSTETTER, Alois: „Überwindung der Blitzangst – Kurzprosa“, Frankfurt Berlin Wien 1971 Es ist das erste Buch Brandstetters. Er war knapp über 30 Jahre als er es geschrieben hatte. Ein Entrepreneur. Ein stilistisch anderer Brandstetter als er es heute ist. Progressiv. Modern. In diesem Buch sind 47 Texte zusammengefasst. Es geht meist um das Leben am Land. Um das Leben in seiner oberösterreichischen Umgebung. Ein Zeitzeugnis, wie es damals war. Konservativ und katholisch geprägt. Ausgefallene Geschichten. Es beginnt schon mit einer originellen Beschreibung seines eigenen Lebenslaufes und seinen Erfahrungen im Internat und in der Hauptstadt Linz. Brandstetter wurde im Jahr 1938, als Hitler in Österreich die Macht übernahm, geboren. So widmet er auch Hitler Geschichten in diesem Buch. Etwa eine satirische Verbindung zum Stift Lambach. Später hat er als Kind den Zweiten Weltkrieg und die Bombardierungen miterlebt. In der Kurzgeschichte „Attnang“ erinnert er sich, dass vor allem strategische Orte, wie der Eisenbahnknotenpunkt in Attnang bombardiert wurden. Heute in einer Zeit der Mobilität und Migration sind andersfarbige Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden. Als 1945 die amerikanischen Truppen einmarschierten waren Schwarze – Brandstetter nennt sie der Zeit entsprechend noch „Neger“ - eine Sensation. Der Krieg hinterließ auch Menschen mit Behinderungen. In einer der 47 Geschichten beschreibt er den Nachbarn, der eine Beinprothese hat, die den kleinen Buben interessierte. Den Titel bekam das Buch von der Beschreibung der Angst vor Gewittern. Wie etwa Bauern schwarze Kerzen aufstellten, die vor einem Blitzeinschlag schützen sollten. Vieles ist Zeitgeschichte und wert, dass es festgehalten wurde.