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Herbert Raffalt: Unserer schönsten Bergseen#

Herbert Raffalt: Unserer schönsten Bergseen / 50 Seenwanderungen in Österreichs Bergwelt, Bergwelten Verlag, 2023 / Rezension von Maurer Hermann

Herbert Raffalt: Unserer schönsten Bergseen
Herbert Raffalt: Unserer schönsten Bergseen

Der Autor des Buches ist Fotograf und Bergführer. Er beschreibt in dem Buch eine kleine Auswahl von seinen Wanderungen zu Bergseen, auch mit einer Einleitung, was man bei Wanderungen insgesamt bedenken sollte. Zu jeder Wanderung gibt es eine einfache Wegbeschreibung und Angaben zum Zeitaufwand, zur notwendige Kondition, über die technische Schwierigkeit und die „Qualität des Erlebnisses“.

Das Buch besticht mit ca. 250 beeindruckenden Bildern. Da es sich um Bergseen handelt, werden naturgemäß Beispiele aus Vorarlberg (von dort nur der Lünersee, der vor einigen Jahren zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde), viele aus Tirol, Salzburg, Kärnten, der nördlichen Steiermark, und südlich der Donau aus Oberösterreich und Niederösterreich vorgestellt.

Was dieses Buch einzigartig und zu einem Schatz macht, sind vier zusätzliche Aspekte. Erstens, es werden zwar auch einige bekannte Seen liebevoll vorgestellt, aber zweitens auch solche, die selbst Einheimische weniger kennen, etwa die beiden Sidenaseen auf 2300 m in den Tuxer Alpen in Tirol, die man nur in einer richtigen Wandertour erschließen kann; drittens, es ist für Menschen jeder Fähigkeit etwas dabei, und viertens, der Autor scheut sich nicht, großartige Wunder neben kleine aber bemerkenswerte Beispiele zu stellen.

Drei Beispiele mögen das belegen. Da wird einerseits der Schwarzhornsee in der Ankogelgruppe auf 2600m vorgestellt, in dem sich bei Glück die Hochalmspitze (3360 m) spiegelt. Die beschriebene Wanderung benötigt schon einiges an Kondition. (Eine sehr persönliche Anmerkung dazu: Das war ein Mehrtagewanderung, bevor es die Kölbreinsperre gab, wo man jetzt ein Stück durch das Malta Tal fahren kann und es gibt auch mit der Osanbrücknerhütte auf 2006 m einen guten Stützpunkt: vor 50 Jahren war das, noch am Hafner vorbei, eine große dreitägige Tour für mich.) Aber dann wird auch vom kurzen Spaziergang um den Gleinkersee (von Familien mit Kindern in der Hochsaison überschwemmt) berichtet. Aber am meisten hat mich amüsiert, dass der Buchautor es „gewagt“ hat, den Krumpensee zu erwähnen. Der liegt zwar beeindruckend am Fuße des Eisenerzer Reichensteins. Von der Hirnalm ist man in einer knappen Stunde beim „See“, der zwar auf 1600 m liegt, aber bei wenig Wasser stehen mitten im „See“ Kühe, denen das Wasser nur zum Bauch geht.

Diese letzte Beschreibung soll den Krumpensee nicht schlecht machen, der Weg an einem netten Wasserfall vorbei ist schön, der Blumenreichtum im Spätfrühling enorm, die umgebenden Berge beeindruckend. Ja man kann auch vom See aus auf einem mehrstündigen Weg den Eisenerzer Reichenstein erreichen, (mit der wenigen bis vor kurzen ganzjährig bewirtschafteten Hütte), von wo aus man zum Präbichl absteigen und Autostopp zur Hirnalm schon irgendwie zurück kommt… Das Tolle an dem schönen Buch, das ich allen, die einmal wieder eine kleinere oder größere Entdeckung in Österreich machen wollen empfehlen möchte, ist die unglaublich vielfältige Auswahl der Ziele.