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Ilija TROJANOW: Zu den heiligen Quellen des Islam#

Ilija TROJANOW: Zu den heiligen Quellen des Islam / Als Pilger nach Mekka und Medina, MALIK National Geographic, 2009 / Rezension von Guenther Johann

Ilija TROJANOW: Zu den heiligen Quellen des Islam
Ilija TROJANOW: Zu den heiligen Quellen des Islam

TROJANOW, Ilija: „Zu den heiligen Quellen des Islam, Als Pilger nach Mekka und Medina“, München 2009

Der in Wien lebende bulgarische Autor Trojanow folgt einer tausendjährigen Tradition und bringt eine literarische Reiseerzählung über die Hadsch. Man kann so auch als Nichtmusilm miterleben, wie eine Hadsch abläuft. Der Autor beginnt mit seiner einjährigen Vorbereitungszeit, die er in Indien absolvierte. So bekommt man schon einen ersten Zugang zu dieser, vielen Lesern unbekannten Welt. Mit Sachinformation und persönlichen Erlebnissen wird dann von der Anreise bis zum Abflug nach zwei Wochen berichtet. Es ist sowohl ein sehr persönlicher als auch religiöser Bericht, aber auch eine Kritik an den modernen Gegebenheiten, die diese, für Muslime so wichtige Reise verändert hat. Als er zum ersten Mal die Kaaba, das zentrale Heiligtum, sieht, war er tief ergriffen und „meine Augen füllten sich mit Tränen.“ (Seite 29) Arm und reich beteten zusammen. In der Moschee in Mekka gibt es auch keine Trennung von Männern und Frauen. Trojanow beschreibt auch Mitpilger und deren Verhalten und oft tiefe Gläubigkeit. Am Ende sind den Pilgern alle ihre Sünden vergeben. „… wir waren wie neugeborene Kinder und wir durften uns von nun an Hadschis nennen.“ (Seite 98) Vieles kennen wir auch im Christentum. Die Zikra etwa entspricht dem Jesus-Gebet der Athos-Mönche. Es ist die höchste Stufe des Gebets, bei dem man in jedem Atemzug Allahs Namen trägt.“ (Seite 116)

Jedes Jahr kommen Millionen Pilger. Eine riesige organisatorische Herausforderung für die Gastgeber, die Saudis. Das Menschengedränge an den wichtigsten Plätzen ist unvorstellbar und letztlich auch gefährlich. Fast jedes Jahr sterben Pilger, die von den Massen erdrückt werden.

Jeder Muslime sollte einmal in seinem Leben in Mekka zur Hadsch gewesen sein. „Du hast nicht richtig gelebt, lautet ein alter Spruch, ehe du nicht auf Hadsch warst.“ (Seite 166)

Ein interessantes Buch. Sowohl literarisch, als auch sachlich.