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Der Chamäleon-Baum #

Dieser Baum, der nur vereinzelt noch in mittleren Breiten zu finden ist, fällt dadurch auf, dass er aus einem Stamm ohne Äste besteht, und nur am oberen Ende einen Blätterstand besitzt, ähnlich wie bei einer Palme, nur mit viel kürzeren Blättern. Der Stamm ist glatt.

Der Chameleon-Baum leitet seinen Namen davon ab, dass die Rinde sich jeweils in allen Details an die Umgebung hinter dem Stamm anpasst. D.h. egal von welcher Richtung man auf den Stamm blickt, man sieht am Baum ein Abbild dessen, was sich dahinter befindet. Der Baumstamm ist daher de facto unsichtbar.

Dies hat schon zu bösen Unfällen geführt, weil der arglose Spaziergänger plötzlich frontal in einen Baumstamm hineingeht, der ja nicht zu sehen ist. In Gegenden, wo er auftritt, ist es zu empfehlen, einen Ast vor sich herzutragen, damit dieser vor dem Kopf des Trägers mit dem Stamm in Berührung kommt.

Im Nationalpark Gesäuse hat man die drei dort bisher bekannten Exemplare mit einem Drahtzaun umgeben, um die Wanderer vor einer unerwünschten Kollision zu schützen. Ein solche Schutzmaßnahme wird in Kürze von der EU gesetzlich vorgeschrieben. Auch darin ist wieder einmal die Weisheit der Gesetzgeber der EU zu sehen.

--Herz Walter, Donnerstag, 19. August 2010, 09:33