Das Meer
Erika Argyrou
Ach, Meer! Immer wieder zieht es mich hierher. Dich zu riechen, dich zu sehen,
an deinem Strand einfach barfuß spazieren zu gehen
das macht mich froh.
Kchchch.....schschsch.....ssssssss, so hört es sich an,
wenn deine Wellen heranrauschen, brechen und dann
schäumend im glitzernden Sande am Ufer auslaufen.
Ach, Meer! Wo willst du hin, wo kommst du her? Dein Gewässer so blau und rein!
In schweren Stunden einfach bei dir zu sein,
das tröstet mich.
Kchchch.....schschsch.....ssssssss, so hört es sich an,
dein Element, welches sich kraftvoll vorwärts schiebt und dann
donnernd und schwer sich an deinem Busen ergießt.
Ach, Meer! Deine Bewohner, ein Heer aus Pflanzen und Tieren in seltsamer Vielfalt!
Doch wehe, wenn der Sturm dich packt mit roher Gewalt!
Das macht mir Angst.
Kchchch.....tschschsch.....ssssssss, so hört es sich an,
wenn Wände aus Nass bedrohlich und düster sich tosend erheben und dann
die spritzende Gischt auf raue Klippen prallt.
Ach, Meer! Wenn die Abendsonne am Horizont sich mit dir zu vereinen scheint,
wenn ein einsamer Seeadler am Himmel kreisend weint,
ist es Zeit zu gehen.
Glkglk.....glkglk.....glkglk, so hört es sich an,
wenn dein Wasser am Ufer befestigte Boote sanft schaukelt. Ja, dann
nehme ich Abschied von dir, mein Meer!
Zur Person:
Erika Argyrou, geb. 1954 in Hainburg/Donau, aufgewachsen in Bruck/Leitha, 4 Jahre Volksschule, 4 Jahre Bundesrealgymnasium, 1 Jahr kaufm. Handelsschule, danach kfm. Angestellte, 2001 ausgewandert nach Rhodos/Griechenland.