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Bionik- Vorbild Natur#

Der deutsche Ausdruck Bionik, der in den 70er Jahren geprägt wurde, setzt sich aus den Begriffen "Biologie" und "Technik" zusammen und bringt zum Ausdruck, wie für technische Anwendungen Prinzipien verwendet werden können, die aus der Biologie abgeleitet wurden. Die Bionik ist ein interdisziplinärer Bereich, in dem zum Beispiel Biologen, Architekten und Techniker zusammenarbeiten und sich mit der Entschlüsselung von "Erfindungen der belebten Natur" und deren innovative Umsetzung in der Technik beschäftigen.

Wissenschaftler versuchen von der Natur zu lernen und dadurch die Technik zu verbessern. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich auf alle Industriezweige, auf Medizintechnik, Design, Architektur, Informationstechnologie, Raumfahrttechnik bis hin zum Automobilbau. Und selbst für Organisation und Management sozialer Systeme kann die Natur " beispielsweise Ameisenstaaten" als Lehrmeister dienen.

Vieles was Techniker heute noch für utopisch halten, hat die biologische Evolution in ihren globalen Experimentierlabors längst verwirklicht, meint der Münchner Wissenschaftspublizist Kurt G. Büchel in seinem herausgegebenen Bildband "Faszination Bionik" (www.bionikmedia.de)

Ein faszinierendes Beispiel auf diesem Gebiet ist die unheimliche Haftungskraft von Geckofüßen. Das Stuttgarter Max-Planck-Institut beschäftigte sich ausführlich mit diesem Phänomen und konnte anhand seiner Erkenntnisse ein wieder verwendbares "Gecko-Tape" entwickeln, welches es einem Roboter ermöglicht senkrecht eine Glasscheibe hochzuklettern.

Unzählige solcher Beispiele werden derzeit in den verschiedensten wissenschaftlichen Forschungslabors für eine technische Umsetzung erforscht.

Die Natur spiegelt sich jedoch auch schon heute bei vielen technischen Erfindungen des täglichen Lebens wieder. So war zum Beispiel der Vogelflug die Grundlage für die Flugtechnik, die Form der Pinguine half beim Bau von Torpedos und Großraumflugzeugen usw.

Dass der Weg von der Entschlüsselung der Patentlösungen der Natur bis zum markttauglichen technischen Produkt oft lang und schwierig ist, zeigt ein weiteres Beispiel, nämlich jenes einer künstlichen Haifischhaut. 1994 entdeckten Aerodynamiker auf den Schuppen der Haie mikroskopisch kleine Rippen, die den Strömungswiderstand verringern. Eine solche Folie wurde zwar für die Tragflächen eines Airbus entwickelt, jedoch erbrachte diese nicht den gewünschten Erfolg und war zusätzlich noch zu schwierig zu reinigen.

An diesem Beispiel ist ersichtlich, dass die Übertragung von der Natur in die Technik sich vereinzelt als so komplex herausstellt, dass man noch nicht in der Lage ist mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten die Natur nachzuempfinden.

Nichts desto trotz wird es für das Überleben der Menschheit von besonderer Wichtigkeit sein, von der Natur zu lernen. Sei es bei der Abfallvermeidung, bei der Nutzung der Sonnenenergie oder beim managen von komplexen Systemen.

Autor: spartanqr