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Doping bei Olympiade#

Über die schöne Olympiabilanz unserer Wintersportler ist ein schwarzer Schatten gefallen: ein Langläufer hat gedopt. Österreich hat leider keine weiße Weste in Sachen Langlauf-Doping (Salt Lake City, Turin …), also wiegt das umso schwerer.

Die Meinungen darüber, wie Doping im Spitzensport zu bewerten ist, gehen in den div. Foren zu einschlägigen Medienberichten weit auseinander – von kompromissloser Verdammung über Verständnis für die doch meist jungen Sportler bis hin zu „das tut doch jeder, anders sind doch die Leistungen z. B. der Radfahrer oder eben der Skilangläufer nicht zu erklären“. Und im Extremfall: Freigabe des Dopings, weil es ja 1. „eh jeder macht“ und 2. von einem „Warum nicht, die Leute sind ja selbst für sich verantwortlich“-Standpunkt aus.

Sport soll Gesundheit fördern, Doping ist gesundheitsschädlich. Zumindest darüber besteht Einigkeit.

Spitzensport hat Vorbildwirkung, und die soll positiv sein. Gesundheitsschädigung ist ein negatives Vorbild, auch das steht außer Streit.

Ein in Bezug aus Doping erstaunlicherweise selten beachteter Aspekt ist Sponsoring. Spitzensport wird aus zwei miteinander verknüpften Geldquellen gespeist: Sponsoren und Fernsehen. Sponsoren kaufen Fernsehpräsenz. Darum gibt es große Sponsoren nur bei Sportarten, die im Fernsehen übertragen werden.

Ein Unternehmen will keinesfalls mit unsauberen Machenschaften wie Sponsoring in Verbindung gebracht zu werden. Das hat nichts mit Moral oder Sauberkeit zu tun (wobei ich nicht unterstelle, dass diese Werte einem Sponsor nichts bedeuteten), sondern ist nüchternes Kalkül.

Sportler, die dopen, beeinträchtigen die Werbewirkung, für die Sponsoren zahlen. Sie fügen dem Sponsor somit Schaden zu, und zwar über den konkreten Anlassfall hinaus, weil sie die ganze Sportart beschädigen. Auch der Sport (als organisierte Sparte) insgesamt nimmt massiv Schaden, weil Sponsoren abspringen – die Tour de France als bestes (Negativ-)Beispiel.

Ich weiß nicht, ob es einem Unternehmen gelänge, den Schaden gegen den Sportler (oder ev. seinen Verein, den Verband …) erfolgreich gerichtlich geltend zu machen. Es wäre nach meiner Meinung auch schlecht beraten, wenn sie das versuchten, weil sie besser damit fahren, wenn über die Sache rasch Gras wächst: ein Prozeß würde den Skandal prolongieren. Im Falle von Lance Armstrong ist das aber in den USA sehr wohl diskutiert worden (ob dann auch tatsächlich passiert, weiß ich nicht). Praktikabel ist es wohl auch nicht: Kein beklagter Sportler, nicht einmal der x-fache Millionär Lance Armstrong, könnte den Schaden auch nur annähernd bezahlen. Das einzige, was man erreichen könnte, wäre die wirtschaftliche Vernichtung des Sportlers. Das kann als billige Rache ausgelegt werden und einen Mitleidseffekt auslösen.

Mitleid verdient aber ein dopender Sportler nicht. Jung und unbedacht hin oder her: er weiß, was er tut. Er hört an jedem Tag seiner Karriere, dass Doping verboten ist. Er macht es nicht fahrlässig, sondern wohlbedacht mit klarem Vorsatz. Er unternimmt alles, um nicht erwischt zu werden. Er bricht nicht nur das Gesetz und die Regeln des Sportes, sondern betrügt vor allem seine Konkurrenten. Das macht den sportlichen Wettbewerb zur Farce.

Darum bin ich für Null Toleranz. Dem Langläufer Dürr droht, so ist zu lesen, eine Sperre von vier Jahren. Praktisch wird daraus wohl weniger. Ein bedauerliches Signal in Richtung „alles halb so schlimm“.

Dürr muss für immer gesperrt werden! Wie alle anderen dopenden Sportler auch!

Zu hart? Nein. Ein so Gesperrter verliert ja nicht seine Freiheit oder seine bürgerliche Existenz. Er darf nur nicht mehr Sportgeschehen teilhaben. Die strafrechtliche Seite interessiert mich weniger, dazu kann ich ja auch keine vom Gesetz abweichende Meinung haben.

PS.: Ich kenne Dürr nicht. Da ich mich für Langlauf nicht besonders interessiere, kannte ich vor dem Skandal nicht einmal seinen Namen. Und was ich für Dürr sage, meine ich auch für alles anderen unredlichen Sportler.


leider werden nur wenige erwischt...

-- Unbekannt, Mittwoch, 5. März 2014, 23:55