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Ausgrabung (Toranlagen, Umfassungsmauer, Zwischentürme, Eckturm, Innengebäude)#

Allgemeines#

Im Sommer 1905 wurde die Ausgrabung der Limeskommission unter M. v. Groller weitergeführt. Unter einer maximalen Humusschicht von 40 cm lag das Mauerwerk, das vorwiegend aus Rollkiesel bestand und durchschnittlich 80 cm hoch erhalten war.

Umfassungsmauer: Die südwestliche Mauer (Decumana) hat eine Stärke von 1,8m und wurde vollständig aufgedeckt, die nordöstliche (Praetorialfront) eine Stärke von 3,1 m. Die südöstliche Mauer ist in ihrer Stärke bis 2,95 m teilweise ergraben, teilweise durch Sondierungen bekannt. Die nordwestliche durch Sondierungen zwischen den Häusergruppen an zwei Stellen erkannt. 40 m nördlich der Porta praetoria begann der damalige Donauarm, davor stellte man einen Geländeabfall von 6-8m fest. Das Nordeck des Lagers befand sich außerhalb der Abbruchkante zur Donau.

Toranlagen: Die Porta decumana und die Porta praetoria mit drei Durchfahrten wurden ergraben. Die Porta principalis dextra weist die bauliche Besonderheit von Piloten auf. Diese wurden auch im Turm IX, ,XI und XII an der südöstlichen Umfassungsmauer festgestellt. Die Piloten steckten in einer 80 cm starken Gußbetonplatte, die sich unter dem Mauerwerk aus Rollkiesel befand, und ruhten im sandigen Boden auf einer Schotterschicht. Abdrücke zeigten, dass die Piloten aus ungespaltenen Stämmen mit bis zu 15 cm Durchmesser bestanden, die Äste wurden grob abgehackt. Die Sandschicht reichte bis unter 50cm unter die Betonplatte, dann folgte die eingeebnete Schotterlage, auf denen die gerade abgesägten Piloten aufsaßen. Die Nähe eines Donauarmes im Südosten des Lagers können Grund für die Pilotenbauweise gewesen sein (Groller 1907, 168f.).

Neben den 18 festgestellten Zwischentürmen wurde in der abgerundeten W-Ecke mit 3,1 m Mauerstärke ein Innenturm ergraben. Innenbauten: In den letzten Tagen der Ausgrabung wurde an der Schnittstelle der angenommenen Straßen (lediglich die via praetoria konnte 80m verfolgt werden) Mauerwerk angegraben, in dessen Schutt Ziegel der legio II Italica gefunden wurden.


Allgemeines (Fortsetzung)#

Grabungsjahr: 1905

Grabungsleitung: Limeskommission

Literatur#

  • M. Groller, Die Grabungen im Kastell Albing, Der Römische Limes in Österreich 8, 1907, 157-172.

Funde#

Kategorie: Teile von Tracht und Bekleidung, Ziegel

Fundobjekte: Bügel einer Schnalle, Bronze; drei gestempelte Ziegel der legio II Italica (im Bauschutt des sogenannten Praetoriums).

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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