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Parz. 31/2, 48, 49/1-6, 50, 1406 (Spitzgräben, Mannschaftsbaracken, Kastellmauer, Steingebäude, U-Turm)#

Allgemeines#

Mit dem Bau eines Kommunalzentrums wurde nach dem Abriss alter Bauten eine großflächige Ausgrabung im Stadtkern von Pöchlarn (Parz. 31/2, 48, 49/1-6, 50, 1406) von Dezember 2008 bis November 2009 vom BDA (M. Krenn, M. Hinterwallner) durchgeführt.

Älteste römerzeitliche Befunde: zwei W-O verlaufende Spitzgraben, die als Grabensystem eines Marschlagers gesehen werden. Befunde 2. Hälfte des 1. Jh.: zwei W-O orientierte Mannschaftsbaracken.

Befunde Ende des 1./Anfang des 2.Jh.: nach Schleifen der Mannschaftsbaracken neu errichtet in Holzbauweise mit kleiner Veränderung in der Ausrichtung; 1,2 m breite Steinmauer (Kastellmauer), etwas später entsteht im Inneren eine zweite, parallel verlaufende Mauer (zur Verstärkung oder als Wehrgang):

Befunde 2. Jh: Baracken im westlichen Grabungsareal werden neu in veränderter Ausrichtung gebaut, neue Bauweise (durchgehende Schwellbalken, Lehmziegelwände, Mörtelestrich); ein östlich des Gebäudes liegender Kanal aus Bruchsteinen führte über ein Sammelbecken in der Via sagularis durch die Kastellmauer nach Norden.

Befunde des 3. Jh.: Ausbau der Baracken in Stein, der Kanal wurde nicht mehr verwendet. Im östlichen Grabungsareal fanden sich auf einer Schotterplanierung punktförmige Fundamente aus Stein.

Spätantike: Hufeisenförmiger Zubau (U-Turm) im Bereich der südlichen Kastellmauer.

Die römischen Befunde sind mit einer starken Schicht dunkler Erde bedeckt ("dark earth"). Der U-Turm zeigt eine mittelalterliche Benutzung (Kellereinbau), massive Bautätigkeit mit der Entfernung der römerzeitlichen Mauern setzt im Spätmittelalter ein.


Allgemeines (Fortsetzung)#

Grabungsjahr: 2008-2009

Grabungsleitung: Bundesdenkmalamt - BDA

Literatur#

  • Fundberichte aus Österreich 48, 2009, 427f.

Funde#

Aktueller Verwahrort: BDA


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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