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Ziegelei Wilhering#

Ziegelofen Bau II
Ziegelofen Bau II
© OÖLM, Peter Rath 1935
Ziegelofen Bau I
Ziegelofen Bau I
© OÖLM, Peter Rath 1935

Lage#

Gemeinde: Wilhering

Katastralgemeinde: Schönering

Kg-Nr: 45310

Parzelle: 1312 (alt) = 731, 732, 733 (neu). 1307 (alt, Suchschnitte)

Denkmäler#

Die Zweikammeröfen waren in einem Abstand von 4 m in den Lehm eingetieft.
Bau I hatte eine Länge von 9,30-9.40 m, eine Breite von 8,30-8,50 m und war aus mächtigen Fundamentmauern aus Granit errichtet; zwei Brennkammern waren von Ziegelgurtbögen überwölbt (Systematik II3c nach Risy).
Bau II war ebenfalls eine Heizanlage mit 2 Kammern, hatte einer Länge von 7,00 m und einer Breite von 4,50 m (Systematik III4a nach Risy).
Suchschnitte auf der angrenzenden Parzelle ergaben als Streufunde einen Rundstempel und Spinnwirtel aus Ton.

Kategorie: Ziegeleibetrieb
In einem Abstand von 4 m zwei Ziegelöfen (Zweikammeröfen)

Stationierte Truppen: Legio II Italica, Dux Ursicinus
Die Anlage wurde von Soldaten der Zweiten Italischen Legion (Legio II Italica) betrieben. Ziegel des Grenzgenerals Ursicinus verweisen einen Betrieb der Ziegelei zur Zeit des Kaiser Valentinians (364-375).


Zeitstellung#

Datierung: 350 AD - 400 AD

2. Hälfte 4. Jahrhundert. Die zwei Bauphasen des Baus II (Rath) konnten von Risy nicht bestätigt werden.

Phase: Spätantike

Forschungsgeschichte#

Der an antiken Hinterlassenschaften interessierte Pater Gebhart Rath, Zisterzienser im Stift Wilhering, führte in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere Grabungen in der Gegend um Wilhering durch. Anlass war der Bau der Bundesstraße durch das Gemeindegebiet, den der Heimatforscher beobachtete. 1934 entdeckte er Mauerwerk, das in zwei Ausgrabungen freigelegt und als Ziegelöfen erkannt wurde. Eine Aufarbeitung der Dokumentationen und eine neue Interpretation der Befunde erfolgte 1994 durch R. Risy.

1934-1935: Freilegung zweier Ziegelöfen Wilhering

Literatur#

  • Fundberichte aus Österreich 2, 1934/37, 42, 97 f., 187, 275 f.
  • G. Rath, Die Burgen Wilhering und Alt-Wilhering, Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines 87, 1937, 471ff, 476 ff.
  • R. Egger, Oberösterreich in römischer Zeit, JbOÖMV 95, 1950, 133 ff, 160 f.
  • R. Noll, Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns, Der römische Limes in Österreich 21, Wien 1958, 87.
  • G. Winkler, Legio II Italica. Geschichte und Denkmäler, Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines 116/I (1971), 85-138, 120.
  • Ch. Schwanzar, Der römische Grenzabschnitt zwischen Passau und Linz, Oberösterreich- Grenzland des Römischen Reiches. Sonderausstellung des OÖ. Landesmuseums im Linzer Schloss, 1986, 51ff, 53.
  • Ch. Schwanzar, in: M. Kandler und H. Vetters (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich. Ein Führer, Wien 1989, 82 ff. * Chr. Schwanzar, Der römische Wachtturm im Kürnbergwald (Linz-Land), Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines 138, 1993, 9ff, 11f, Anm.13.
  • R. A. Risy, Römerzeitliche Brennöfen in Noricum, Wien 1994 (Diplomarbeit der Universität Wien), 149f und 151.


Text und Bearbeitung: Eva Kuttner



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