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Der Meilenstein von Nitzing
Der Meilenstein von Nitzing wird bereits 1324 erstmals erwähnt.
© FRE Projekt, Foto Eva Kuttner

Forschungsgeschichte#

Die Beschäftigung mit den Zeugnissen der römischen Vergangenheit im Donauraum blickt auf eine lange Tradition zurück, die von ganz unterschiedlichen Faktoren bestimmt wurde. Ihre Wurzeln reichen bis zu den ersten Chronisten des frühen Mittelalters, die das Vorhandensein römischer Ruinen, Inschriften und Grabsteine an einzelnen Orten erwähnten. Im Mittelalter müssen auch noch zahlreiche römische Gebäude als Ruinen sichtbar gewesen sein. Darauf deuten u.a. Flur- und Ortsnamen wie Burgstall, Burgfeld oder Heidenstatt hin.

spätantike nordöstliche Turm des römischen Kastells in Traismauer
Der restaurierte spätantike nordöstliche Turm des römischen Kastells in Traismauer.
© FRE Projekt, Foto Boundary Productions

Über die Phase der „Schatzgräber“, die zahlreiche spektakuläre Funde hervorbrachte, etablierte sich am Ende des 19. Jahrhunderts eine systematische, wissenschaftliche Erforschung des österreichischen Donaulimes. Damals wurde eine Kommission gegründet, deren Ziel es war, die in Deutschland bereits laufenden Untersuchungen am obergermanisch-raetischen Limes auf österreichischem Gebiet fortzusetzen. Mit den archäologischen Untersuchungen wurde in Carnuntum (Bad Deutsch-Altenburg) begonnen, doch wurden diesen bald auch entlang der Donau fortgesetzt, wobei das oberösterreichische Legionslager Enns (Lauriacum) den zweiten Schwerpunkt bildete.

Nach dem zweiten Weltkrieg waren neben der Limeskommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auch das Bundesdenkmalamt, das Österreichische Archäologische Institut, die Regionalmuseen und Heimatvereine aktiv in die Limesforschung eingebunden. Obwohl es auch planmäßigen Ausgrabungen gab, kam es in den meisten Orten mit Kastellplätzen ab den 70er Jahren immer häufiger zu sogenannten „Rettungs- bzw. Notgrabungen“, die die militärische Hinterlassenschaft der Römer dokumentierte, bevor sie – meist endgültig – zerstört wurde. Die noch jetzt sichtbaren Monumente, hauptsächlich Kastelltürme und Toranlagen, wurden restauriert und sind oft von spektakulärer Qualität, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Denkmälern der römischen Militärgrenze in Europa noch bis zur zweiten Geschosshöhe erhalten sind.

Über viele archäologische Untersuchungen und Funde wurden Berichte abgefasst, die u.a. auch in der Publikationsreihe „Der Römische Limes in Österreich“ veröffentlicht wurden. Neben den Grabungsberichten und Materialpublikationen gibt es mittlerweile mehrere Websites und auch eine Reihe von populären Führern zur österreichischen Limeszone bzw. den einzelnen Militärplätzen.

Text: Sonja Jilek


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