Grassau#
Mietenkam ist ein Ortsteil des ca. 3 km südlich gelegenen Grassau. Der Ort, der in früheren Schriften auch unter den Namen „Mutenheim“ oder „Muytenheim“ aufscheint, wurde im Jahre 1114 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortskirche St. Margarethe inmitten des Dorfes stammt wahrscheinlich aus dem 14.Jh. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1829 wurde sie 1832 wieder neu aufgebaut. Der römische Grabstein, welcher in eben dieser Kirche gefunden wurde, stammt wahrscheinlich vom Bestattungsplatz eines römischen Gutshofes in der näheren Umgebung. Vielleicht wurde der Stein auch vom Gräberfeld der villa rustica im ca. 10 km entfernten Bernau am Chiemsee nach Mietenkam verschleppt.
Andrea Krammer
Quellen#
- Markt Grassau – Chronik Mietenkam, www.grassau.de
Steindenkmäler#
Grabmal der Ulpia Domitilla#
Der pfeilerförmige Block mit der Inschrift ist oben durch ein vorspringendes Gesims abgeschlossen, darüber erhob sich ein hoher schlanker Pyramidenstumpf, von dem nur der Unterteil erhalten ist.
Den Stein hat Saprius Secundus für Ulpia Domitilla aufstellen lassen. Für sich selbst reserviert er nicht, wie es sonst häufig in den Grabinschriften vermerkt ist, auch einen Platz, sondern widmet das Grabmal allein seiner mit 50 Jahren verstorbenen Ehefrau. Die Familie mit Landbesitz am Chiemsee war anscheinend wohlhabend genug, um für ihre Mitglieder jeweils eigene Denkmäler zu errichten.
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