Öler#
Öler (auch Ölmüller, Ölschläger, Ölstampfer) stellten in Ölmühlen durch Auspressen von Pflanzensamen und Früchten einiger Sträucher und Bäume, die vorher zerstampft oder zerquetscht worden waren, verschiedenste Arten von Ölen wie Rüb-, Kohlraps-, Sommerrüben-, Mandel-, Mais-, Buchekker-, Senf-, Lein-, Nuß-, Mohn-, Hanf-, Rizinus-, Traubenkern-, Kürbis-, Sonnenblumen- und Olivenöl her, mit denen sie auch Handel trieben. In ihrem Angebot waren ferner gelegentlich Unschlitt, Pech und Kerzen. In diesem Gewerbe, das in die früheste Zeit zurückreicht, brachten es immer wieder einzelne Mitglieder zu Reichtum und Wohlstand. In Wien wurde beispielsweise Heinrich der Öler 1350 Bürgerspitalmeister und verheiratete seine Tochter mit dem Bürgermeister Lucas dem Popphinger.
Der Wirkungskreis der Öler berührte sich vielfach mit den verwandten Gewerben der Schmerbler, Wachszieher und Seifensieder.
Quellen#
- Verschwundene Arbeit, R. Palla, Christian Brandstätter Verlag, 2010