Ötschergräben#
Der Ötschergraben ist ein tief eingeschnitter, klammartiger Graben mit einer Länge von etwa sechs Kilometer und erstreckt sich vom Schleierfall bis zum Stierwaschboden (Kraftwerk Wienerbruck). Der Ötscherbach fließt ab dem Schleierfall, rund drei Kilometer nach der Quelle, im Ötschergraben und formte eine bizarre Felsenszenerie.
Oft wird als Bezeichnung die Mehrzahl verwendet, wobei dann zwischen dem Vorderen Ötschergraben, der Bereich zwischen Stierwaschboden und Jausenstation Ötscherhias und dem Hinteren Ötschergraben mit dem Schleier- und Mirafall unterschieden wird.
Die Wanderwege führen weitgehend bergab in die Ötschergräben, wo sich bald der Schleierfall zeigt, der den Eingang zur Ötschergräben-Schlucht markiert. Auf einem gut ausgebauten Pfad geht es durch die etwa 5,5 Kilometer lange Klamm. Man kommt vorbei am Mirafall, der sich ebenso wie der Schleierfall als Zufluss über die Schluchtenwände in den „Grand Canyon Österreichs“ ergießt. Auf halbem Weg liegt eine Jausenstation, der sogenannte „Ötscherhias“, von dem dann ein Wanderweg Richtung Erlaufstausee abzweigt.
Die Klamm erreicht man nur zu Fuß entweder von Lackenhof aus über den Riffelsattel, oder über den Ötschergipfel und den Abstieg über den Rauen Kamm, oder von Wienerbruck (Bahnstation der Mariazellerbahn) aus durch den Lassinggraben. Ein weiterer Ausgangspunk ist vom Erlaufboden aus durch die Hinteren Tormäuer.
Eine bequeme Tour mit rund 5 Stunden Gehzeit kann zum Beispiel in Lackenhof bei der Talstation des Ötscher-Sessellifts beginnen, der den Wanderer ohne Anstrengung zum Ötscher-Schutzhaus auf über 1.400 Meter Seehöhe befördert. Die Besonderheit in den Ötschergräben ist, dass zwischen 500 und 1.000 Metern Seehöhe Pflanzen gedeihen, die in den Alpen nur auf über 1.000 Meter Seehöhe anzutreffen sind, wie z. B. Almrausch und Enzian.
2011 wurden die Ötschergräben zu Österreichs beliebtester Wandertour gewählt und das Mostviertel wurde wegen seines touristischen Angebots mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
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