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Althangrund, Wien 9#

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Althangrund
Der Althangrund auf dem Plan von Carl Graf Vasquez, um 1830.
Foto: Peter Gugerell. Aus: Wikicommons

Der 223.200 m² große Althangrund war begrenzt von der Alserbachstraße (vom Donaukanal bis Nr. 27), Fechtergasse 16 bis Althanstraße und Augasse.

Der "Obere Wörth außerhalb des Alsterbaches" befand sich im Au- und Inselgebiet der Donau. 1685 erwarb der Obrist- und Landjägermeister Christoph Johann Graf Althan (1633-1706) den Besitz. Um 1700 ließ er von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein Gartenpalais errichten. Um einen ovalen Mittelbau waren vier Flügel windmühlenartig angeordnet und in die Winkel je eine Baugruppe eingefügt. Die Ehrenhofseite hatte eine Freitreppenanlage. Das Palais stand nur kurz in Verwendung, da der Besitzer nach wenigen Jahren starb und es vor dem Verkauf lange leer stand. Die ungünstige Lage in der Au und die Überschwemmungen hielt interessierte Adelige vom Kauf des repräsentativen Gebäudes ab. 1754 richtete der Handelsmann Johann Georg Schuller in den Nebengebäuden eine Baumwollspinnerei ein, die etwa ein Jahrhundert im Familienbesitz blieb. Das Haupthaus diente weiterhin Wohnzwecken, auch die Parkanlage mit alten Bäumen war berühmt.

Das Palais und der barocke Park mussten in den 1860er-Jahren den Anlagen der Franz-Josefs-Bahn weichen. 1866 erhielt ein von Johann Adolf II. Schwarzenberg gebildetes Konsortium die Konzession zum Bau einer Eisenbahnlinie von Wien nach Eger (Cheb, CR) und einer Zweigbahn von Gmünd nach Prag (Praha, CR). Es konstituierte sich 1867 als K.K. priv. Kaiser-Franz-Josef-Bahn, im folgenden Jahr erfolgte der Spatenstich in Budweis (Ceske Budejovice, CR). Als die Bahn 1870 den Betrieb aufnahm, bestand der provisorische Wiener Bahnhof aus zwei niedrigen Gebäuden. 1872 wurde der neue Bahnhof für die Reisenden freigegeben. Das zweitürmige, im Neorenaissancestil errichtete Gebäude planten die Prager Architekten Anton Barvitius und Ignaz Ullmann. In den 1970er und 1980er Jahren wurde die Franz-Josefs-Bahn überplattet und auf dem neu gewonnenen Gebiet ein Universitätszentrum, Bundesgebäude, wie das Verkehrsamt und eine Park- und Ride-Anlage für 330 PKW errichtet. Wegen der in Aussicht genommenen Übersiedlung der Wirtschaftsuniversität (2013) überlegt man eine andere Nutzung des 240.000 m² großen Areals. Die Varianten reichten von gemischter Nutzung bis Abriss und Neubau.

Markante Gebäude aus dem 20. Jahrhundert sind außerdem die U-Bahn-Station und das Fernwärmewerk Spittelau in der Gestaltung von Friedensreich Hundertwasser sowie ein Appartement- und Bürohaus der Stararchitektin Zaha Hadid.

Das Wappen zeigt einen Zehnender als Hubertushirsch.

Quellen#


Redaktion: hmw

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