Bad Deutsch-Altenburg, Heilquelle#
Die Marktgemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha liegt am rechten Ufer der Donau südwestlich von Hainburg, zwischen den nahe gelegenen Hauptstädten Wien (50 km) und Bratislava (20 km). Sie hat rund 1300 Einwohner. Das Marktwappen nimmt auf die Heilquelle Bezug.
Bad Deutsch-Altenburg besitzt das Wasser mit der höchsten Jod-Schwefel-Konzentration in Österreich. Drei Quellen sind im Besitz des Kurzentrums Ludwigstorff in der Therme Carnuntum. Zwischen 40 und 110 m tief, versorgen sie den Badebetrieb. Das Jod-Schwefelwasser kommt mit rund 27 °C an die Oberfläche. Die Schüttung jeder Quelle beträgt durchschnittlich 15 Liter pro Sekunde. Die Römer schätzten die Thermalquellen in Carnuntum. Während der Türkenkriege im 16. Jahrhundert wurde das Bad mehrfach zerstört, aber immer wieder hergestellt. 1549 befürwortete die niederösterreichische Regierung den Wiederaufbau des "Wildbades zu Teutsch-Altenburg". 1706 kaufte Johann Rudolf von Ludwigstorff die Grundherrschaft. Bis zu deren Aufhebung (1848) blieb sie im Besitz der Familie, die auch gegenwärtig das Kurzentrum betreibt. Aus einer Nachricht von 1736 geht hervor, dass die Badekammern mit Stroh gedeckt waren. 1826 vernichtete ein Brand das Kurhaus, das 1847 wieder den Betrieb aufnahm. Auch Donauhochwässer führten zu Beschädigungen. 1897/98 entschlossen sich die Betreiber, das Gebäude um 1 ½ Meter zu heben und neue Badekabinen zu errichten. Nach Zerstörungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg erfolgte 1947 der Wiederaufbau, 1956 ein Zubau. Jetzt verzeichnet das Kurzentrum Ludwigstorff jährlich 55.000 Nächtigungen und 260.000 Behandlungen. Schwerpunkt sind Medizin und Therapie (Rheuma, Haut, Brust) ergänzt durch Wellness- und Wohlfühlbereiche. wie ein Hallenbad.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008