Gegenwart
Bad Fischau verfügt über mehrere Quellen. Das Thermalbad hat zwei Schwimmbecken mit ständig durchfließendem Quellwasser von 21°C. Im Kristallbad entspringt die Quelle der Fischa, andere werden zugeleitet. In seinem Park befinden sich hölzerne Kabinenpavillons, kleine Wasserfälle und Stiegenanlagen zu den vertieft gelegenen Quellen.
Eine Thermalquelle von 15°C entspringt in der Eisensteinhöhle. Sie wurde 1855 entdeckt und war damals nur über einen Brunnen zugänglich. Seit 1907 ist sie Schauhöhle, seit 1931 Naturdenkmal. 1958 wurde ein neuer Eingang geschaffen und erstmals Führungen veranstaltet. Bisher sind 2 km des Labyrinths in 90 m Tiefe erforscht. Die Höhle weist reiche Sinter- und Kristallbildungen auf. Durch den Einfluss der Therme liegt die Lufttemperatur immer bei 13°C und die Luftfeuchtigkeit bei 100 %.
Geschichte
An der Fassade des Pfarrhofes befindet sich eine verwitterte Steinstatue aus dem 15. Jahrhundert. Sie zeigt den Brunnenheiligen Ulrich mit Buch und Fisch. Ulrichsquellen galten als unversiegbar. Das Thermalbad war schon in römischer und keltischer Zeit bekannt. 1363 ist die Nutzung der Quellen urkundlich nachgewiesen, 1771 bestand ein Badehaus. 1898 erwarb Erzherzog Rainer (1827-1913) den Besitz und ließ ein großes Schwimmbecken und zwei kleinere Bassins anlegen. Die nostalgische Anlage wurde vor einigen Jahren restauriert.
Gestalten
Erzherzog Rainer war Präsident des ständigen Reichsrates. Nach seinem Rückzug aus der Politik widmete er sich der Förderung von Kunst und Wissenschaft.
Siehe auch:
- Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
- Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008
- Graupp, I. Ch.: Bad Fischau (Essay)