Bad Schönau, Heilquelle #
Die Gemeinde im Bezirk Wiener Neustadt liegt im Tal des Zöbernbaches in der Buckligen Welt. Sie hat ca. 750 Einwohner. Ihr Wappen nimmt auf die Quelle des Heilbades Bezug. Das Herz- und Kreislauf-Zentrum ist für sein Kohlensäure-Trockengas-Vorkommen bekannt. Der artesische Brunnen im Kurzentrum liefert kohlensäurehältiges Wasser mit einer Temperatur von 15 - 18 ° C aus 432 m Tiefe (Frei und ungebunden aufsteigende Kohlensäure mit einer Reinheit von über 95 %). Im 20. Jahrhundert erwiesen sich vier Bohrungen als ergiebig: 1913, 1961, 1968 (artesischer Brunnen), 2000 (Christophorus-Milleniumsquelle im Kurpark, 594 m tief, Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Eisen-Säuerling mit sehr viel frei aufsteigendem Kohlendioxid).
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war Schönau ein Bauerndorf. 1913 hoffte man, ein abbauwürdiges Kohlenflöz zu entdecken. Statt dessen erbrachte die Probebohrung in 283 m Tiefe warmes Wasser. Kriegsbedingt interessierte man sich nicht weiter dafür und veranlasste erst 1927 eine chemische Analyse. Aufgrund des positiven Ergebnisses entstand ein Freibad. Nach dem 2. Weltkrieg erwarb der Sparverein der Beamten der Niederösterreichischen Landesregierung ("Landsknechte") den so genannten Schnellhof. Er baute den alten Vierkanter als Erholungsheim aus und ließ die Quelle untersuchen. Die Expertise ergab kohlensäurehältiges Wasser, zudem medizinisch nutzbare aufsteigende Kohlensäure. 1953 wurde das Vorkommen amtlich zur Heilquelle erklärt, im Schnellhof ein Badebetrieb eingerichtet und das Gasbad gebaut. 1954 änderte man den Ortsnamen von "Schönau im Gebirge" in "Bad Schönau". 1967 begann die Anlage des Kurparks am Erlenbach, einer früheren Kuhweide. 1973 erfolgte die offizielle Anerkennung als Kurort. Drei Jahre später begann der Neubau eines großen Hotels.
Siehe auch:
Wunderquellen in Niederösterreich nach Helga Maria Wolf: Katalog zur Ausstellung "Mythos Wasser", ehem. NÖ Museum für Volkskultur, Groß-Schweinbarth, 2009
Heilige Quellen in Österreich von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka, 2008