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Eine seltsame Vermählung#

Der Bader Jagerl und seine Gertraud#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Der Bader Jagerl und seine Frau Gertraud, © Hilde und Willi Senft
Der Bader Jagerl und seine Frau Gertraud
© Hilde und Willi Senft

Im Ischler Fasching mengen sie sich unter das Volk: der Bader Jagerl und seine Gertraud. Die übrige Zeit des Jahres stehen sie aber brav im sehenswerten Museum der Stadt.

Ja, sie sind sogar verheiratet, wenn man dem „Verkündzettel" vom 13. Februar 1872 - einem Scherz der Ischler Bürger - glauben darf, der von der Hochzeit der beiden berichtet:

„Damit die böse Welt nicht sagen kann, in Ischl lebe Braut und Bräutigam vor der Hochzeit schon in einem Haus zusammen, so sind die sich wohlgeneigten Brautleute, Herr Baderjagerlkopf und Jungfrau Gertraud Grinzinger, fest entschlossen, in den Stand der Ehe zu treten... Der hohe und ehrenfeste Bräutigam Herr Baderjagerlkopf ist seines Vaters, gewesenen Großhändlers und Hoflieferant Sr. ägyptischen Majestät großjährig geborener holzköpfiger Sohn und erblickte das Licht der Welt anno 1742 in einer Bildhauerwerkstätte in der königlichen Stadt Passau in Baiern unter den sachverständigen Händen zweier Schwestern...

Die hohe, ehr- und tugendsame Braut: Jungfrau Gertraud Grinzinger, des Herrn Josef Eißl oder Wagner-Seppl, Bildhauer in Eglmoos neben seiner Gattin verfertigte Tochter, minderjährig, 14 Tage alt, schnupft keinen Tabak, ist eine reine Jungfrau, allen Frauenzimmern ein schönes Vorbild in der Bescheidenheit und Geduld."

Soweit eine kurze wie vielsagende Beschreibung des seltsamen Ehepaares, das seine meiste Zeit im Museum verbringt und dort sehr gerne Besuch empfängt.

Durchaus möglich ist übrigens ein Zusammenhang mit dem im Lungauer und oberen Murtaler Brauchtum verwurzelten Riesen „Samson". Wenn dies der Fall ist, dann wäre der Bader Jagerl als östlichster Vertreter seiner Art in Österreich anzusprechen.

Wandervorschlag#

Nicht weit von Bad Ischl entfernt, in Richtung Wolfgangsee, erstreckt sich mit der POSTALM eine der größten zusammenhängenden Almflächen Österreichs, und es lohnt sich allemal, dort oben einmal geruhsam zu wandern.

Von Weißenhach bei Strobl fahren wir über eine gut ausgebaute Mautstraße hinauf zur Post-Alm auf 1.300m, und hier beginnt ein weitläufiges Wegenetz mit selten vielfältigen Wander-und Spaziermöglichkeilen: Thorhöhe (1.533 m). Wielerhorn (1.603 m), Pitschenberg (1.720 m) und der durch seine Kegelform auffallende Labenberg (1.642 m) sind rasch zu erreichende kleine Bergziele. Fast bei allen gibt es auch bewirtschaftete Almhütten. Beliebt ist die Post-Alm mit ihren zehn Schleppliften auch als ideales Familien-Schigebiel (Kompaß WK Nr.15).

Quellen#

  • Hilde und Willi Senft: Geheimnisvolles Salzkammergut. Magisches, Besonderes, Kurioses und Unbekanntes. Leopold Stocker Verlag, Graz 2002; 2. Auflage 2003.


Redaktion: Hilde und Willi Senft