Die gemeine Berberitze hat auch eine ganze Reihe anderer Namen, wir aber vor allem häufig als Essigbeere oder Sauerdorn bezeichnet. Dieser Name ist auf die sehr sauren Früchte des Strauches zurück zu führen. Diese länglich-ovalen und leuchtend roten Beeren reifen ab September und sind essbar, aber, aufgrund ihres sehr hohen Vitamin C Gehalts, sehr sauer. Diese Säure wird durch Frosteinwirkung etwas abgemildert.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Berberitze erstrecht sich von Süd-, West- und Mitteleuropa bis nach Kleinasien. Die Berberitzensträucher werden bis zu 3m hoch und man findet sie vor allem an sonnigen Waldrändern, Hecken oder als freistehende Strauchgruppen. Durch die Eigenschaft Ausläufer zu bilden können sie im Alter zu Dickichten heranwachsen. Die zweige weisen Blattdornen auf, die gelben Blütentrauben sind im Mai – Juni auffällig und duften stark, während die Blätter im Herbst eine orange Färbung bekommen.
Berberitzensträucher und Hecken sind ökologisch sehr wertvoll, da sie zur Blüte eine wichtige Insektenweide darstellen, von Vögeln gerne als Nistgehölz genommen werden und auch die Beeren bei Vögeln sehr beliebt sind.
Es gilt zu beachten, dass Holz, Rinde und Wurzel Alkaloide (z.B. Berberin) enthalten und daher giftig sind, und auch die Samen der Beeren sollten nicht mitgegessen werden. Kernlose Züchtungen der Berberitze sind in verschiedenen Teilen der Welt zu finden. Die Wurzel hat außerdem eine leuchtend gelbe Farbe und wurde früher auch zu färben von Leder, Wolle, Seide und Holz verwendet. Ansonsten liefern die Zweige ein hochwertiges, hartes Holz, die Ausbeute an Holz ist aber aufgrund der eher Strauchgröße eher gering.
Die Früchte können als Säure- und Aromaträger in Gelees, Marmeladen und Süßmost verwendet werden. Die kernlosen Formen werden zum Beispiel in Persien häufig getrocknet verkauft und sind ein wichtiger Bestandteil der persischen Küche. In der Volksheilkunde wurden Berberitzenfrüchte als Magen- Leber und Darmstärkende verwendet, auch Tinkturen aus der Wurzelrinde wurden verwendet. Von Selbstversuchen ist aber aufgrund der enthaltenen Alkaloide dringen abzuraten.
Berberitze (Flora)
Literatur:
- Siegrid Hirsch und Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten, A&M, Freya Verlag Linz, 2008, S.78-79
- Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Bechtermünz Verlag, Weltbild Verlag GmbH Augsburg 2000, S.74-76
- Helmut Pirc: Wildobst und seltene Obstarten im Hausgarten, Leopold Stocker Verlag Graz, 2009, S. 93-95
- Vitalstoff Journal/Berberitze Zuletzt aufgerufen: April 2012