Biber (Castor fiber fiber)#
Klasse: Säugetiere/Mammalia
Ordnung: Nagetiere/Rodentia
Familie: Biber/Castoridae
Beschreibung: Kopfrumpflänge 74-90cm; Schwanzlänge 28-38cm; 12,5-35kg; Alter 15-20 Jahre. Der Biber ist das größte und schweste Nagetier Europas. Der Körper ist plump mit kurzen Beinen und breit abgeplattetem, beschupptem Ruderschwanz (Kelle). Die Vorder- und Hinterfüße sind mit kräftigen Krallen ausgestattet und die die Hinterfüße haben Schwimmhäute. Die Nagezähne sind orangebraun, die Augen und Ohren sind klein. Der Pelz ist dicht mit gekräuselten Wollhaaren und langen, rotbraunen Grannenhaaren.
Lebensweise: Der Biber ist ein vorzüglicher Schwimmer und kann seine Nasenlöcher verschließen. Er ist nachtaktiv, frisst Rinde und belaubte Äste von weichen Laubhölzern (Pappeln, Birken, Weiden). Zu diesem Zweck fällt er Bäume, indem er den Stamm unten sanduhrförmig annagt. Durch Fressen von Feldfrüchten und Maiskolben kann er schädlich werden. Seinen Bau gräbt er entweder in Uferböschungen oder er errichtet Bauten aus Astwerk und Schlamm im Wasser. Wenn der Wasserspiegel zu stark absinkt, baut er flussabwärts Staudämme aus Baumstämmen und dicken Ästen, bis das Wasser die Ausgänge seiner Wohnhöhlen wieder überflutet. Der Biber passt die Umgebung seinen Lebensbedürfnissen an und verändert die Landschaft. Für den Winter trägt jede Familie frische Zweige als Nahrungsvorrat in den Bau. Es wird kein Winterschlaf gehalten. Der Biber gilt als sehr intelligent.
Fortpflanzung: Paarung ist im Februar im Wasser. Die Tragzeit beträgt 15 Wochen. Es kommen 2-3 behaarte und sehende Junge zur Welt, die mit 2 Jahren ausgewachsen sind, jedoch erst mit 3-4 Jahren geschlechtsreif sind.
Lebensraum: Bis ins Mittelalter war der Biber an allen Flüssen Europas verbreitet. Wegen seines wertvollen Pelzes, des schmackhaften Fleisches und der Duftdrüsen (Bibergail) wurde er verfolgt und bis auf wenige fast ausgerottet. Wiedereinbürgerungsversuche in Salzburg am unteren Inn und an der Donau dürften erfolgreich sein, da die natürlichen Feinde fehlen. Neben Biber aus Schweden wurden die sehr nahe verwandte kanadische Unterart C. f. canadensis ausgesetzt.
Quellen#
- Naturführer Österreich (1981) von Herbert Schliefsteiner et al.