Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT UND VERBREITUNG:#
Der „Wahre Birnförmige Apfel“ wird schon im Illustrierten Handbuch der Obstkunde beschrieben. Um 1900 dürfte er im Steinfeld stärker verbreitet gewesen sein. Der einzige bekannte Baum dieser Sorte wurde von Herrn Manfred Daniel in der Nähe von Frauenhofen entdeckt.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
GRÖSSE UND FORM:#
klein, birnenförmig bis fassförmig, ungleichhälftig, unregelmäßig gebaut; im Querschnitt rundSCHALE:#
hart, glatt, glänzend, am Lager wenig fettig; Grundfarbe gelb; Deckfarbe 1/2 bis fast ganz marmoriert und schmal gestreift trübrot bis leuchtend rot, am Baum manchmal leicht blau bereift; Lentizellen spärlich und nur in der Grundfarbe als braune Punkte auffallendKELCH:#
klein, halboffen; Blättchen schmal, mittellang, aufrecht, Enden zurückgeschlagen, am Grund verwachsen; Einsenkung mitteltief, unterschiedlich weit, gefältelt, meist mit zwei Wülsten umgebenSTIEL:#
lang, 25 bis 30 mm, dünn, holzig, rötlich, oft von einem Fleischwulst zur Seite gedrückt; Einsenkung sehr seicht, eng, bzw. Stiel oft aufsitzend, ockerfarben berostet oder grün bleibendFRUCHTFLEISCH:#
grünlichgelb bis gelblichweiß, sehr hart, mäßig saftig, mittelfeinzellig, kräftig säuerlich und süß, hoher Zuckergehalt, um 20° Brix, leichtes Cox-AromaKERNHAUS:#
kelchständig, lang und schmal; Gefäßbündel oval bis melonenförmig; Achse minimal hohl; Kammern geschlossen; Wände zerrissen, lang bohnenförmig; Samen zahlreich, gut ausgebildet, schwarzbraun, breit mit deutlich abgesetzter Spitze, 9 : 5 mmWUCHSEIGENSCHAFTEN:#
Wuchs sehr stark; Leitäste steil aufrecht; bildet hohe, pyramidale KronenGEEIGNETE BAUMFORM:#
Hochstamm; als Spielerei im Hausgarten auch als Zwergbaum denkbarBODEN UND KLIMAANSPRÜCHE:#
Das Optimum der Sorte dürfte, ihrer Herkunft entsprechend, im rauen Klima sein. Nach dem kühlen und feuchten Sommer 1996 waren die Früchte schöner ausgebildet als in den wärmeren Jahren davor. In der Literatur wird aber auch angegeben, dass die Sorte im trockenen Steinfeld noch sehr gut gedeiht.BLÜTE, POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER:#
nicht bekannt; Pollen vermutlich gutPFLÜCKREIFE:#
Mitte bis Ende OktoberGENUSSREIFE/HALTBARKEIT:#
von Dezember bis AprilERTRAG UND EIGNUNG:#
soweit bisher beobachtet werden konnte ist der Ertrag mittelhoch bis hoch, regelmäßig; als Tafelapfel im Frühjahr noch brauchbar; sonstige Verwertung, insbesondere Dörrobst, Schnaps- und Mostproduktion (hoher Zuckergehalt) müssten noch überprüft werden; ausgezeichneter Landschafts- und Straßenobstbaum wegen der kleinen schön gefärbten Früchte und des imposanten Wuchses.KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
gering anfällig für Schorf, kaum wurmig, kein Mehltau und Krebs feststellbar ähnliche Früchte können haben: Rigaer Birnapfel, FasslapfelBilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)