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Blochziehen in Fiss#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Blochziehen
Symbolbild für Blochziehen
© Österreichische Post

Das Blochziehen in Fiss (Tirol) gehört zu den größten Fasnachtsbräuchen im Alpenraum, wobei ein Baumstamm durch den ort gezogen wird und Maskengestalten auftreten. Es findet im Vierjahresrhythmus statt, Kinder-Blochziehen für 6-14 Jährige, alle zwei Jahre. In der Vergangenheit wurde es nur dann veranstaltet, wenn im Dorf das ganze Jahr über niemand geheiratet hatte. Der älteste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1460. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts finden sich zahlreiche Belege für den Brauch. 1909 wurde er neu organisiert, und seit 1949 wieder regelmäßig veranstaltet. Bis 1969 war das Blochziehen Sache der Burschen, dann wurden auch verheiratete Männer eingebunden. Die Organisation obliegt einem Fasnachtskomitee, das die Figuren verteilt und die Masken verwaltet.

Im Spätherbst erfolgt das Blochbaumholen: eine stattliche Zirbe wird gefällt, bewacht und zwei Tage vor dem Umzug auf drei Schlitten aufgelegt. Am Tag des Umzugs versammeln sich die teilnehmenden Figuren im Dorfzentrum, und auf Kommando des Fuhrmanns beginnt sich der Bloch, geschoben von zahlreichen Vermummten, in Bewegung zu setzen. Hexen und „Schwoaftuifl“ versuchen, das Fortkommen zu erschweren. Spielerische Elemente sind wesentliche Details und dienen der Unterhaltung der Zuschauenden. Nachdem der Bloch beim Schulhaus angelangt ist, wird er versteigert. Der Erlös kommt der Fasnacht, Projekten der Dorfgemeinschaft oder sozialen Einrichtungen zugute. Ab dem Abendläuten um 18 Uhr darf niemand mehr maskiert sein. Die Fasnacht endet und man geht nach Hause.

Der Brauch wurde 2011 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich (Bereich: Gesellschaftliche Praktiken) aufgenommen.

Quelle (Text und Foto)#


Redaktion: hmw