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Briefmarken#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Älteste österreichische Briefmarke
Älteste österreichische Briefmarke, geschnitten, 1850.
© Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung, Wien.

Briefmarken gelten als amtliches Postwertzeichen. Sie wurden am 1. 6. 1850 in Österreich eingeführt. Der erste amtliche österreichische Briefmarkensatz wurde 1850 (mit Wappenzeichnung) ausgegeben. 1851 folgten die ersten Zeitungsmarken der Welt. Von diesen Marken mit Merkurkopf ohne Wertangabe gilt die zinnoberrote Ausgabe von 1856 als die seltenste und wertvollste österreichische Briefmarke. Die Briefmarken der Serie aus 1858 mit dem Porträt Kaiser Franz Josephs (Prägedruck) waren die ersten gezähnten österreichischen Marken. 50 Jahre hindurch blieben Wappen, Kaiserkopf und Merkurkopf die einzigen Motive österreichischer Briefmarken. Sie wurden meist im Buchdruck, später auch im Tiefdruck hergestellt. Zum Schutz vor Fälschungen wurden bis 1890 Wasserzeichen-, dann Faserpapier verwendet, 1901-04 ein Überzug von schrägen Lackstreifen, 1908-13 glänzendes Kreidepapier und 1920-36 Papier mit einem chemischen Zusatz, das sich bei Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit rot verfärbt. Später wurde der Markenstich eingeführt.

Bis zum österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 galten die österreichischen Briefmarken ebenso für Ungarn, verwendet wurden sie dort bis 1871. Für die Lombardei (bis 1859) und Venetien (bis 1866) wurden die österreichischen Briefmarken in gleicher Zeichnung, aber mit Wertangabe in italienischer Währung gedruckt; Ähnliche für die österreichischen Postämter im türkischen Reich ("Levante"), die bis 1914 bestanden. Die österreichischen Briefmarken hatten auch Geltung in Liechtenstein, wo sie 1912 durch ähnliche Briefmarken mit der Inschrift "K. k. österreichische Post im Fürstentum Liechtenstein" abgelöst wurden, die bis 1918 in Kurs waren.

Eigene Briefmarken gab Österreich schließlich seit 1879 für das Okkupationsgebiet Bosnien-Herzegowina heraus (Militärpost). Diese führten zu einer Revolutionierung des Markenbildes: mit dem von Kolo Moser entworfenen Landschaftssatz beschritt Österreich 1906 einen neuen Weg in der Briefmarkengestaltung als Kleinkunstwerk, der seither in der ganzen Welt nachgeahmt wurde.

Briefmarke Deutschösterreich
Austria-1919 Nr. 252
Aus: Wikicommons

Deutsch-Österreich#

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und der Ausrufung der Republik 1918 behalf man sich zunächst mit einem Aufdruck: von links unten nach rechts oben führt der demonstrativ in schwarzer Fraktur gehaltene Schriftzug "Deutschösterreich", der die kaiserlichen Symbole Krone und Wappen, das Porträt Kaiser Karls und den Merkurkopf gewissermaßen "durchstreicht". Trotz der Gründung einer "demokratischen Republik" dauerte es bis zum 3. Juli 1945 bis auch das Wort "Republik" auf den Briefmarken zu finden war.

Nach dem Ersten Weltkrieg#

Nachdem die Krone nur mehr ein Fünfzehntausendstel ihres Friedenswertes besaß, wurden die Inflationswerte auch auf den Briefmarken sichtbar. Dies zeigte sich in einer 10.000 Kronenmarke. Zur Besatzungszeit hatten die Briefmarken, die von der provisorischen Regierung in Wien herausgegeben wurden, nur in der sowjetischen Besatzungszone Gültigkeit. In den Zonen der Westmachte galten Briefmarken, die in der USA herstellt wurden. Mit dem Überdruck "Porto" wurden sie im ganzen Land als Nachportomakren aufgebraucht. Die erste Dauerserie der 2. Republik war die Ausgabe 1945/46 mit Landschaften nach Entwürfen von A. Chmielowski.
Briefmarke nach dem 2. Weltkrieg, 1945.
Briefmarke aus der Landschaftsserie nach dem 2. Weltkrieg, 1945.
© Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung, Wien.

Alle österreichischen Briefmarken werden in der Staatsdruckerei hergestellt, die auch für viele andere Staaten Briefmarken erzeugt. Die österreichischen Briefmarken bewahrten bis heute ihre Eigenständigkeit gegenüber allen künstlerischen Richtungen und Bestrebungen des internationalen Briefmarkenschaffens durch ausgezeichnete Briefmarkenentwerfer und Stecher. Neben der hohen künstlerischen Qualität sind eine wohldosierte Ausgabepolitik und eine vorsorgliche Betreuung durch das Sammlerservice der österreichischen Post Kriterien für die Beliebtheit der österreichischen Briefmarken.

In New York erhielt eine Marke von Wilhelm Dachhauers Nibelungen-Satzes (1926) den Preis für die schönste Briefmarke der Welt.

Quellen#

Siehe auch: