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Burg Hohenwerfen#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
Bezirkshauptmannschaft: St. Johann im Pongau Salzburg, St. Johann im Pongau

Gemeinde: Werfen Salzburg, Werfen

Katastralgemeinde: Werfen



Burg Hohenwerfen, Foto: © Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen
Foto: © Österreich Werbung

Wichtigste Landburg neben der Feste Hohensalzburg. Besonders bemerkenswert sind die Lage (hoch über Werfen, an der Tauernautobahn) und die Architektur der Burg. Eine große Anlage mit Vorburg, Hauptburg, Palas, Zwinger, Wallerturm, Salzachturm, Fallturm, Kapelle, Zeughaus und großem Burghof. Das wertvolle Inventar wurde bei einem Brand 1931 zum größten Teil vernichtet.

Aufgabe der Burg war es die Stadt Salzburg vor Angriffen aus dem Süden zu schützen. Die Ungarn bedrängten in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts das Land und drohten in Kriegszügen ganz Europa zu unterwerfen. Daneben diente sie als zweite Residenz und Jagdschloss der Fürsterzbischöfe. Es wird vermutet, dass die Burg 1077 im Laufe des Investiturstreites zwischen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. entstanden ist.

Erzbischof Konrad I. Graf Abensberg (1106 – 1147) ließ die einfache Wehranlagen effizient ausbauen und zusätzlich den Pass Lueg befestigen.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts stattete Erzbischof Eberhard III. (1403 – 1427) Hohenwerfen mit dem Pfleggericht aus. Er rüstete die Wehranlage nach neuester Waffentechnik um. Beim Bauernaufstand von 1462 wurde Hohenwerfen erfolglos belagert. Im Bauernkrieg von 1525/26 hingegen konnten die Aufständischen die Burg, die nur über eine minimale Besatzung verfügte, kampflos einnehmen. Sie verwüsteten sie gründlich und richteten große Schäden an. Nach der Niederschlagung der Revolte verfügte Erzbischof Matthäus Lang den massiven Ausbau. Damals wurde der zweite Sperrbogen, die kleine Bastei mit dem Wallerturm und die verdeckte Stiege erbaut.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, aufgrund der drohenden Türkengefahr, setzte die zweite Ausbauperiode ein. Die Verteidigungseinrichtungen wurden modernisiert, die Mauern erhöht und mit Schießscharten ausgestattet. Unter Erzbischof Johann Jakob von Khuen-Belasy (1560 – 1586) wurden die Ausbauarbeiten 1563 von italienischen Spezialisten der Festungsbaukunst fortgesetzt und abgeschlossen. Sie wurden vom Salzburger Hofbaumeister Jörg Vischer geleitet.In dieser Zeit dürfte auch der große Palas in seiner heutigen Form errichtet worden sein.

Während des Dreißigjährigen Krieges spielte Salzburg kaum eine Rolle, dennoch wurde unter Erzbischof Paris-Lodron 1624 der große Pulverturm und 1632 die prächtige Zisterne aus rotem Adneter Marmor errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde der Getreidekasten großteils in ein Zeughaus umgewandelt. Auch war die Burg ständig mit Truppen und deren Familien belegt. Die umfangreiche Bewaffnung der Anlage, die in zahlreichen Verzeichnissen festgehalten wurde, spricht für eine große Blüte.

Nach dem Ende der Herrschaft der Bischöfe von Salzburg musste Salzburg im Frieden von Schönbrunn 1809 an Bayern abgetreten werden. 1816 kam Salzburg wiederum zu den Habsburgischen Kronländern. Die Bayern verabsäumten eine Renovierung der Burg. 1822 kam es zu einer Versteigerung des kompletten Inventars, sodass die Burg nun einer Ruine glich.

Erzherzog Johann setzte sich dafür ein, dass die militärisch längst bedeutungslos gewordene Festung zwischen 1824 und 1833 mit beträchtlichen Mitteln wiederhergestellt werden konnte. 1876 wurde Hohenwerfen als militärisches Objekt aufgelassen und gelangte in den Besitz Graf Oswald von Thun.

1898 übernahm Erzherzog Eugen die wieder in schlechten Zustand geratene Burg und restaurierte sie aufwändig. Er machte sie zu seiner Residenz und brachte seine bedeutenden Kunstsammlungen unter.

1931 brach im Palas ein Brand aus, dem nicht nur den Südtrakt mit den Fürstenzimmern sondern auch unschätzbare Kunstwerke zum Opfer fielen. Der Erzherzog ließ die Bauschäden bis 1932 beheben.

Sechs Jahre später ging die Festung in den Besitz des damaligen Gaues Salzburg über und wurde während des Zweiten Weltkrieges als Gauschulungszentrum der Nationalsozialisten verwendet.

Von 1945 bis 1987 war Hohenwerfen Ausbildungsstätte der Österreichischen Bundesgendarmerie.

Heute ist die gepflegte Burg eine touristische Attraktion Salzburgs. Im Sommer finden hier Konzerte, Burgfeste und ähnliche Veranstaltungen statt. Neben dem Burgmuseum sind vor allem die Greifvögel-Flugvorführungen des Salzburger Landesfalkenhofes bei den Besuchern sehr beliebt.


Eigentümer: Land Salzburg


Burg Hohenwerfen, Foto: © Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen
Foto: © Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen, Foto: Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen
Foto: Österreich Werbung
Hohenwerfen. Das Bild zeigt einen Blick auf die Burg im Nebel. Salzburg. Photographie., Foto: © IMAGNO/ÖNB/Harry Weber
Hohenwerfen. Das Bild zeigt einen Blick auf die Burg im Nebel. Salzburg. Photographie.
Foto: © IMAGNO/ÖNB/Harry Weber
Burg Hohenwerfen, Foto: © Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen
Foto: © Österreich Werbung
Burg Hohenwerfen (Salzburg) im Nebel. Photographie um 1985., Foto: © IMAGNO/Franz Hubmann
Burg Hohenwerfen (Salzburg) im Nebel. Photographie um 1985.
Foto: © IMAGNO/Franz Hubmann
Burg Hohenwerfen, Foto: Memorator. Aus: WikiCommons unter CC
Burg Hohenwerfen
Foto: Memorator. Aus: WikiCommons unter CC
Innenhof von Burg Hohenwerfen, Foto: Queryzo. Aus: WikiCommons unter CC
Innenhof von Burg Hohenwerfen
Foto: Queryzo. Aus: WikiCommons unter CC

--> Burg Hohenwerfen (Video Album)

--> Blick von der Burg Hohenwerfen (Panoramabild)


www.salzburg-burgen.at

Quellen#

Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch im Oktober 2010 mit folgenden Quellen aktualisiert:
  • Burgen und Schlösser in Österreich und Südtirol (2005) von Gerfried Sitar und Anna Hoffmann
  • Webrecherchen.

Literatur#


  • Dehio Salzburg, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg: Stadt und Land, bearb. von Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst R. Huber, Roswitha Juffinger, Wien 1986, Seite 487ff.
  • Zaisberger, Friederike — Schlegel, Walter, Burgen und Schlösser in Salzburg: Pinzgau, Pongau, Lungau, Wien 1978, Seite 44ff


Redaktion: K. Ziegler