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HERKUNFT:#
Wurde im Jahre 1830 von M. R. Cox in Colnbrocklawn bei Backs in England aus Samen von der Sorte „Ribston Pepping“ gewonnen. Verbreitet wurde sie seit 1858. Von ihr stammen Rotmutanten ab wie „Rote Cox Orange, Cherry Cox, Korallo, Crimson, Queen, Superior Red Cox sowie eine große Anzahl von Kreuzungszüchtungen. Synonyme: Verbesserte Muskatrenette, Cox Orange Pippin.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
Die Frucht ist mittelgroß, 50 – 65 mm hoch, 60 – 70 mm breit, teils flach, teils höher gebaut, meist flachkugelig, kelchwärts verjüngt, etwas stielbauchig, meist sehr regelmäßig geformt, Stielfläche eben, im Querschnitt ziemlich rund. SCHALE: Mittelstark, teils glatt, stumpf glänzend, stellenweise auch matt bereift oder wachsartig, teils feinstrauh und trocken. Grundfarbe zur Ernte mehr oder weniger düster, gelbgrün, später grünlichgelb bis orangegelb aufhellend, an gut besonnten Früchten überwiegt die Deckfarbe, orangerot bis lichtrot verwaschen, gestreift und gesprenkelt, manchmal mit dunkelroten Streifen durchsetzt, 1/2 – 3/4, dunkle Rötung je nach Besonnung verschieden häufig ausgebildet. Schalenpunkte unterschiedlich stark auftretend, hellgrau, rostartig, Lentizellenaufhellungen in der Grundfarbe gut sichtbar.KELCH: #
Ist eng angesetzt, geschlossen bis halboffen, mit langen dünnen zurückgeschlagenen Blättchen, diese sind grünlichbraun, bewollt. Kelcheinsenkung ziemlich klein, teils faltig, netzartig berostet. Kelchrand verhältnismäßig schmal, teils mit fünf schwachen Rippen, die sich gleich danach verlaufen.STIEL: #
Ist holzig, uneinheitlich mehr oder weniger lang, im Mittel 16 mm, dünn, fruchtwärts verdickt, bisweilen auch kurz und dick, Stieleinsenkung ist weit, mitteltief, regelmäßig, vereinzelt wulstig, meist ausstrahlend berostet.FRUCHTFLEISCH: #
Ist gelblichweiß, von gelbgrünen Adern durchzogen, saftig, feinzellig, hart, abknackend, später mürbe, gehaltreich, süß, von sehr edlem, etwas muskiertem Geschmack, gewürzt.KERNHAUS: #
Ist klein, kelchständig, schwach hohlachsig, gegen Kammern mehr oder weniger weit geöffnet. Samen etwa 5 – 8 Stück, mittelgroß, breit oval, zugespitzt, gut ausgebildet.BAUMEIGENSCHAFTEN: Wuchs ist anfangs mittelstark, hochgehend,#
dünntriebig, bildet bald eine buschige pyramidale Krone mit vielen dünn bleibenden reichlich verzweigten, später überhängenden Ästen.GEEIGNETE BAUMFORM: #
Für Hochstämme ungeeignet, für Halbstämme mit Stammbildnerzwischenveredlung auf Sämling, für Niederstammformen auf mittelstark wachsende Typenunterlagen. Für Kleinformen nur auf besten Böden auf M 9, sonst M 2 oder M 4.BODEN UND KLIMAANSPRÜCHE: #
Beste nährstoffreiche, tiefgründige humose Böden, bei gleichmäßiger Feuchte und guter Durchlässigkeit notwendig. Auf schweren nassen Böden krebsanfällig und besonders leicht erfrierend. Bei stark wechselnden Witterungs- und Feuchtigkeitsverhältnissen Früchte teils aufreißend. Wärmebedürfnisse sind bescheiden. Bevorzugt mildes bis kühles ausgeglichenes luftfeuchtes Klima. Strenge Kälte, wie Hitze und Trockenheit sind sehr nachteilig.BLÜTE: #
Mittelfrüh blühend, Blüte lange andauernd, mittel bis hoch frostempfindlich, blüht an einjährigen Kurz- und zweijährigen Langtrieben.POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSSORTEN: #
Ist guter Pollenbildner. Geeignete Befruchtungspartner sind: Gelber Edelapfel, Gelber Richard, Golden Delicious, Goldparmäne, James Grieve, Roter Astrachan, Signe Tillisch, Schöner aus Nordhausen, Wagener Apfel, Winterbananen-apfel, Weißer Winterkalvill u.a.PFLÜCKREIFE: #
Je nach Standort und Witterungsverlauf Mitte Sept. bis Mitte Okt., sobald Stiele ablösbar sind und gesunde Früchte zu fallen beginnen.GENUSSREIFE: #
Oktober bis Februar.LAGEREIGENSCHAFTEN:#
Sehr unterschiedlich, je nach Fruchtgröße, Herkunft, Witterung, aus warmen Lagen 1 bis 2 Monate, aus geeigneten kühlen Lagen wesentlich länger.ERTRAG UND EIGNUNG:#
Bei gesunder Entwicklung tritt Ertrag früh ein und ist reichlich und regelmäßig. Alternanz und überreicher Ansatz durch richtige Schnittmaßnahmen abwendbar. Hervorragendes Tafelobst für höchste Ansprüche.PFELGEHINWEISE:#
Nach Aufbau eines tragfähigen Astgerüstes starke Schnitteingriffe vermeiden, sonst aber hohe Pfelgemaßnahmen.KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #
Anfälligkeit für Krebs, Stippigkeit, Kragenfäule, Blutlaus, Schorf, Mehltau, Mäuse und Hasenfraß.Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Apfelsorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)